Dr. Bernhardt
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Imam Khedr klärte auf Einladung von Space Eye über Salafismus in der Flüchtlingshilfe auf

Neustadt/WN. „Salafismus – Falsche Freunde in der Flüchtlingshilfe, Fragen und Antworten“ war die Veranstaltung überschrieben, zu der Space Eye Weiden-Neustadt/WN in ihren Stützpunkt eingeladen hatte.

Imam Khedr klärte auf Einladung von Space Eye über Salafismus in der Flüchtlingshilfe auf

Andreas Lehner (links) von Space Eye freute sich über den Besuch von Imam Maher Khedr (rechts). Mohamed Jaber übersetzte das Gesagte aus dem Arabischen. Foto: Space Eye

Mutmacher für Menschen, die lieber miteinander reden als Hass schüren wollen

“Mid’m redn kumma d’Leit zamm”! Ludwig Stiegler, legendärer SPD-Politiker der Nordoberpfalz, hätte seine Freude gehabt am Motto des Abends, das da lautete: “Miteinander reden statt gegeneinander hetzen”. Es sollte ein Anfang sein. Ein Startschuss und Mutmacher für Menschen, die lieber miteinander reden, anstatt Vorurteile pflegen, Hass und Konflikte schüren wollen.

Andreas Lehner, Leiter der Nord-Niederlassung der Regensburger Hilfsorganisation Space Eye, hatte die Idee für ein solches Treffen, in dem unter anderem über die Gefahren des Salafismus aufgeklärt wurde. Lehner freute sich über den Besuch des Fraktionsvorsitzenden der Stadtrats-CSU, Benjamin Zeitler, Ramona Deniz Gülmez, Sozialpädagogische Fachkraft bei der VHS für die Berufsschule Neustadt und Kultur-Dolmetscherin sowie dem Neustädter Berufsschullehrer Alexander Thomas.

Imam Khedr der perfekte Referent

Und wer wäre als Referent für das Thema des Abends, „Salafismus – Falsche Freunde in der Flüchtlingshilfe” besser geeignet gewesen als Imam Maher Khedr? Die Ratschläge des Ägypters werden respektiert: sowohl in der migrantischen Community in der Oberpfalz als auch weltweit. Khedr kennt die Sorgen und Nöte migrantischer Jugendlicher und Erwachsener, hilft bei Behördengängen und Erziehungsfragen. Seine Auslegung des Islams ist absolut demokratie-kompatibel, er ist anerkannt und geachtet. Auf seine Worte wird gehört.

Gekommen waren 19 Frauen und Männer, “ein kleiner Kreis, der nur ein Start sein kann”, wie Lehner betonte. Die Reaktion der Teilnehmer seien durchweg sehr positiv gewesen, große Wissenslücken seien zumindest ansatzweise geschlossen worden. “In zwei Stunden kann nicht allumfassend informiert werden. Aber es können Augen geöffnet werden”, so Lehner. Man habe die Bereiche Radikalisierung, Salafismus, falsche Freunde in der Flüchtlingshilfe zumindest angeschnitten und differenziert. “Der Start ist gemacht, dieses umfangreiche, so wichtige Thema allen näherzubringen, die daran Interesse haben.”

Imam Maher Khedr, aufrechter und furchtloser Kämpfer für die Gerechtigkeit und wichtiger Brückenbauer. Foto: Space Eye

Fünf Religionen, sieben Nationen

Vertreter von fünf Religionen aus sieben Nationen – 19 Menschen, die ruhig, besonnen und friedlich über das wichtige Thema sprechen und diskutieren: “Der Auftakt ist gelungen”, freut sich Lehner und versichert, dass dies nur ein Anfang gewesen sein soll. “Wir müssen aufklären und miteinander reden, das ist der Schlüssel zu einem friedlichen Leben mit- und nicht gegeneinander. Vielleicht war das ja ein ‘Aha-Moment’ für einige?” Eine multikulturelle Gesellschaft müsse miteinander sprechen, “nur dann sieht man, wie gering die Unterschiede eigentlich sind. Nicht nur bei den Religionen, sondern auch in der Auslegung derselben.”

Der Leiter des nördlichen Space Eye-Stützpunkts weiter: „Unser internationales Team hat zusammen mit den Gästen eine optimale Startplattform geboten, um Grenzen und Kontaktängste abzubauen, und vor allem Jugendliche vor den Gefahren des Radikalismus zu schützen. Das betrifft ja nicht nur Muslime, sondern alle Menschen.” Es gebe viele traurige Beispiele aus Deutschland und der näheren Heimat, die zeigten, wohin Fanatismus, Rassismus und Radikalisierung der Religionen führen könne.   

Grammer Solar
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Die Teilnehmer der Space Eye-Veranstaltung. Foto: Space Eye
Mohamed Jaber fungierte als Referent und Übersetzer. Foto: Space Eye
Andreas Lehner (links) von Space Eye freute sich über den Besuch von Imam Maher Khedr (rechts). Mohamed Jaber übersetzte das Gesagte aus dem Arabischen. Foto: Space Eye
Imam Maher Khedr, aufrechter und furchtloser Kämpfer für die Gerechtigkeit und wichtiger Brückenbauer. Foto: Space Eye

Fortsetzung erwünscht und geplant

Andy Lehner und die Teilnehmer waren sich einig: Diese Veranstaltung muss unbedingt fortgesetzt und noch erweitert werden. “Das kann auch in Schulen, über andere Bildungseinrichtungen oder in öffentlichen Veranstaltungen geschehen. Wir von Space-Eye können derzeit nur die Initiative starten und nach besten Möglichkeiten unterstützen”, betonte Lehner. Zu der Fortsetzung dieser ersten Informationsveranstaltung seien gerne weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft, der Bevölkerung und Schulen eingeladen.