Dr. Bernhardt
Dr. Bernhardt

Schüler Union fordert mehr Jugendschutz

Weiden. SU Weiden/Neustadt beantragt ein Social-Media-Verbot für Kinder unter 13 und die Abschaffung des begleiteten Trinkens für 14- und 15-Jährige, wozu Anträge am 13. September beraten werden.

Weiden. SU Weiden/Neustadt beantragt ein Social-Media-Verbot für Kinder unter 13 und die Abschaffung des begleiteten Trinkens für 14- und 15-Jährige, wozu Anträge am 13. September beraten werden.
SU-Weiden/Neustadt präsentiert ihre Anträge. (Von links: Johannes Kraus, stellv. SU-Kreisvorsitzender; Paul Zaruba, SUKreisvorsitzender; Hannah Schlagenhaufer, stellv. JU-Kreisvorsitzende und SU-Mitglied) Foto: Paul Zaruba

Schüler Union fordert mehr Jugendschutz

Anträge vor der Landesversammlung

Kurz vor der Landesversammlung der Schüler Union Bayern in München am 13. September legt die SU-Weiden/Neustadt zwei Anträge vor. Konkret werden einerseits die Abschaffung des „begleiteten Trinkens“ nach § 9 Abs. 2 Jugendschutzgesetz (JuSchG) und andererseits ein konsequentes Social-Media-Verbot für Kinder unter 13 Jahren gefordert, wobei Betreiber der Plattformen zu einer zuverlässigen Altersverifikation verpflichtet werden sollen.

Begründung und Risiken sozialer Medien

Der Kreisverband begründet diese Forderungen mit dem Jugendschutz und der Verantwortung, die die Gesellschaft gegenüber ihren Jüngsten hat. „Kinder unter 13 sind besonders empfänglich für äußere Einflüsse. Soziale Medien verstärken diese Empfänglichkeit, da Filterblasen nur einen eingeschränkten Ausschnitt der Realität vermitteln. Das Ergebnis ist ein verzerrtes Weltbild und ein eingeschränkter Zugang zu Wissen – ein klarer Hinweis darauf, dass Social Media in diesem Alter noch nicht geeignet ist“, so Hannah Schlagenhaufer, stellv. JU-Kreisvorsitzende und SU-Mitglied.

Internationaler Vergleich und Altersverifikation

Der Antrag orientiert sich sowohl am Beispiel Australiens, das bereits Einschränkungen für Jugendliche bei der Nutzung sozialer Medien beschlossen hat, als auch an Vorstößen aus der Politik sowie an den Vorschlägen der Nationalakademie Leopoldina zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen und Social Media. Weitere Gründe seien, dass eine intensive Nutzung sozialer Netzwerke in jungen Jahren zu Risiken wie Depressionen, Angstzuständen, Störungen des Selbstwertgefühls, Cybermobbing und Sucht führen kann. Betreiber solcher Plattformen müssen durch zuverlässige Altersverifikationsverfahren die Einhaltung gewährleisten.

Konsequenzen beim Alkoholkonsum

Ebenfalls fordert die SU-Weiden/Neustadt, dass fortan der Konsum alkoholhaltiger Getränke für Jugendliche im Alter von 14 und 15 vollkommen verboten wird. Aktuell sei das „begleitete Trinken“ nach § 9 Abs. 2 JuSchG möglich, wenn Jugendliche von einer personensorgeberechtigten Person begleitet werden. „Der Konsum von alkoholhaltigen Getränken kann gerade in sehr jungen Jahren langfristige Folgen für den Körper haben. Dazu zählen Beeinträchtigungen der kognitiven Entwicklung, erhöhte Suchtgefahr, verminderte Lern- und Konzentrationsfähigkeit, Risiken für physische und psychische Erkrankungen, um nur ein paar Gefahren zu nennen. Diesen Zustand können und dürfen wir nicht länger tolerieren!“, so SU-Kreisvorsitzender Paul Zaruba.

Weiteres Vorgehen und Zielsetzung

Die Anträge werden am 13. September auf der Landesversammlung der Auszubildenden & Schüler Union in Bayern e.V. (SU-Bayern) beraten. Die SU-Weiden/Neustadt will durch die Anträge Aufmerksamkeit auf diese Themen lenken und Veränderung bewirken. Ziel ist es, öffentlich Stellung zu beziehen, auf Missstände aufmerksam zu machen und Initiativen und Stimmen für Verbesserungen zu unterstützen sowie die Politik zum Handeln zu bringen. „Wir sind ein Interessenverband und die Stimme der jungen Leute, also müssen wir den Jugendschutz ernst nehmen. Daher ist es uns wichtig, öffentlich Stellung zu beziehen und klare Kante zu zeigen“, sagt Zaruba. Daher begrüße man die Nachricht, dass sich der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung ebenfalls für die Abschaffung des „begleiteten Trinkens“ aussprach, weshalb es nun wichtig sei, sich in der Öffentlichkeit zu positionieren und derartige Vorhaben voranzutreiben.

Dr. Bernhardt
Dr. Bernhardt