OTH Amberg-Weiden
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Drogen-Präventionsprogramm Cannabis – quo vadis? auf Tour

Neustadt/WN. Die aktuelle Debatte rund um die Legalisierung von Cannabis beschäftigt nicht nur die Politik, sondern ist auch innerhalb der Schulen und vor allem unter Jugendlichen ein zunehmendes Thema. Das Gesundheitsamt hat dies zum Anlass genommen, die vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Suchtprävention gezielt auf den Cannabiskonsum auszuweiten.

Drogen-Präventionsprogramm Cannabis – quo vadis? auf Tour

Foto: Gesundheitsamt NEW-WEN / Theresa Lober

Neben anderen interessierten Schulen war auch die Max-Reger-Mittelschule in Weiden am neuen Präventionsprogramm „Cannabis – quo vadis?“ interessiert. Dort konnte der Workshop in drei Klassen angeboten und an drei Tagen durchgeführt werden.

„Cannabis – quo vadis?“ ist ein interaktiver Workshop, der den Teilnehmenden anhand von sechs Etappen fachlich fundierte und sachliche Informationen vermitteln möchte. Im Rahmen der Einheiten werden bestehende Mythen wie beispielsweise „Kiffen ist gesünder als Rauchen“ und andere Fehlinformationen korrigiert und die Teilnehmenden werden unter anderem über mögliche Auswirkungen auf den Straßenverkehr aufgeklärt.

Foto: Gesundheitsamt NEW-WEN / Theresa Lober
Foto: Gesundheitsamt NEW-WEN / Theresa Lober
Foto: Gesundheitsamt NEW-WEN / Theresa Lober

Während des Workshops setzen sich die Jugendlichen auch mit ihrer eigenen Biografie auseinander, indem sie mögliche Auswirkungen des Cannabiskonsums mit Lebensentwürfen fiktiver Personen in Zusammenhang stellen. Auch Situationen zu Hause und in der Schule werden diskutiert. Zusätzlich wird ein Perspektivenwechsel mit Eltern/Bezugspersonen sowie Lehrkräften angeregt. Abschließend erhalten die Teilnehmenden Informationen über das Hilfesystem in der Region.

Prävention als schulische Aufgabe

Sowohl die Schulleitung als auch die schulischen Sozialpädagogen schildern, dass Prävention immer als Teil der schulischen Aufgabe wahrgenommen werden sollte. Dazu gehöre nun mittlerweile eben auch die Thematik Cannabis. Nur wenn die Schülerinnen und Schüler richtig und ausreichend informiert sind, können vernünftige Entscheidungen getroffen werden.

Die Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes bekräftigen die Einstellung der Schule: „Das Erstkonsumalter ist bei den Jugendlichen stark gesunken und es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Cannabiskonsum im Jugendalter u.a. die Entwicklung des Gehirns stark beeinträchtigt.“

Cannabisprävention innerhalb der Schule ist dabei keinesfalls als Zeichen zu interpretieren, dass hier ein Problem vorherrsche. Vielmehr beweisen solche Aktivitäten eine ernsthafte Auseinandersetzung der Schule mit Themen, die die Schüler bewegen und dazu noch mit gesundheitlichen Risiken einhergehen. Sie sollte genauso wie Alkohol- oder Medienprävention als etwas Selbstverständliches im Schulalltag integriert werden, um den Schülerinnen und Schüler möglichst eine flächendeckende Aufklärung und Prävention anzubieten.

VGN Nürnberg – Phase1
VGN Nürnberg – Phase1

Hintergrund

Viele Minderjährige im Alter von 13 bis 18 Jahren verharmlosen die Thematik Cannabis und treffen aufgrund eines falschen Informationsstandes leichtsinnige Entscheidungen. Vor allem die Unwissenheit hinsichtlich negativer Folgen – sowohl körperlich als auch strafrechtlich – wird in den Gesprächen deutlich. Die Schulen signalisieren, dass Cannabis auch immer mehr Teil des schulischen Alltages wird. Sei es durch Gespräche oder im Umgang mit Konsumenten, die Verhaltensauffälligkeiten zeigen.

Vonseiten des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus und des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege wurden auch die Schulen darüber informiert und dazu ermuntert, Cannabisprävention in den schulischen Alltag zu etablieren.