Einsamkeit - Eine neue Volkskrankheit?
Einsamkeit - Eine neue Volkskrankheit?
Groß war das Interesse am Vortrag von Georg Pillhofer, Diplom-Sozialpädagoge (FH), zum Thema „Zusammen ist man weniger allein“. Laut Pillhofer sind alle Altersgruppen betroffen, es gibt aber besonders betroffene Altersgruppen.
Voller Pfarrsaal
Die SEGA e.V. aus Sulzbach-Rosenberg hatte zur Informationsveranstaltung mit Georg Pillhofer ins katholische Pfarrheim nach Kolberg eingeladen. Der Pfarrsaal war komplett gefüllt, selbst Bürgermeister Gerhard List lauschte dem Vortrag.
Millionen Menschen in Deutschland fühlen sich einsam und werden ständig mehr, so der Referent. Einsamkeit betrifft alle Altersgruppen in jeder Lebenslage. Studien haben gezeigt, dass Frauen im Alter häufiger von Einsamkeit betroffen sind. „Man ist so lange einsam, bis man lernt, alleine zu sein“. Schon Mutter Teresa stellte fest: „Die schlimmste Armut ist die Einsamkeit und das Gefühl, unbeachtet zu sein.“
Einsamkeit und Alleinsein
Einen Unterschied gibt bei den zwei Bezeichnungen, Einsamkeit und Alleinsein, so Pillhofer. Einsamkeit wird oft mit Alleinsein assoziiert, aber je nach innerer Einstellung als wohltuend oder auch als bestrafend empfunden. So können sich auch Menschen einsam fühlen, die objektiv über viele soziale Kontakte verfügen, denen darin jedoch emotionale Tiefe und Verständnis fehlt.
Der Lieblingsdichter des Referenten, Hermann Hesse, kam zur Erkenntnis, „Nur im Alleinsein können wir uns selber finden. Alleinsein ist nicht Einsamkeit, sie ist das größte Abenteuer.“
Auch jüngere Menschen betroffen
Einsamkeit wird oft mit dem Alter verknüpft, aber auch jüngere Menschen können sich schon einsam fühlen, so Pillhofer. In Großbritannien wurde schon ein eigenes Ministerium für Einsamkeit eingestellt, mittlerweile einem anderen Ministerium eingegliedert. In Deutschland hat man hierzu noch nichts unternommen.
Selbst in der Schlagerwelt hat das Thema Einsamkeit Einzug gehalten. Peter Alexander landete mit seinem Lied „Hier ist ein Mensch“ einen Tophit. Auch andere Sänger befassten sich in ihren Liedern mit dem Thema Einsamkeit.
Hilfsmöglichkeiten nutzen
Pillhofer führte am Ende seines Referates Wege aus der Einsamkeit auf. Als wichtigstes Element gilt, die Lebensfreude wieder zurückzugewinnen. Kontakte pflegen, sich an der frischen Luft bewegen und das Gehirn mit Spielen fördern, können ebenfalls ein Weg aus der Einsamkeit sein. “Es gibt unzählige Möglichkeiten, wo man sich Hilfe holen kann, nutzen sie diese Möglichkeiten”, so Pillhofer.
Maria Müller von der SEGA e.V. dankte dem Referenten für den Vortrag, aber auch für den sehr guten Besuch.






