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Erfolgreiche Wasserschutzkooperation in Waldershof und Marktredwitz

Waldershof. Seit 20 Jahren schützen Landwirte und Kommunen in einer Wasserschutzkooperation die Tiefbrunnen für Waldershof und Marktredwitz. 7,1 mg/l Nitrat und 3,4 Millionen Euro sichern sauberes Trinkwasser für 18.500 Menschen.

Erfolgreiche Wasserschutzkooperation in Waldershof und Marktredwitz

Foto: Judith Weigl
Foto: Judith Weigl
Foto: Judith Weigl

Kooperation für Trinkwasserschutz feiert 20 Jahre

Waldershof – Das Kommunale Unternehmen Marktredwitz feierte im Oktober zusammen mit den Landwirten die gemeinsame Kooperation zum Schutz der Tiefbrunnen für die Trinkwasserversorgung von Waldershof und Marktredwitz. Besichtigt wurde anlässlich des Jubiläums der Tiefbrunnen III bei Waldershof, der zu den Stadtwerken Marktredwitz gehört. Dieser ist ein zentraler Baustein der Wasserversorgung für die Region Marktredwitz und Waldershof. Besonders hervorzuheben sind die erfolgreichen Maßnahmen zur Vermeidung überhöhter Nitratwerte im geförderten Trinkwasser – ein Thema von hoher Relevanz aufgrund landesweiter Probleme mit Nitratbelastung in Grundwässern.

Der Tiefbrunnen III – Eine Erfolgsgeschichte

Der 1967 gebaute Tiefbrunnen III erreicht eine Tiefe von 170 Metern, wobei die eigentliche Pumpe auf 37 Meter Tiefe installiert ist. Die Wasserförderung beträgt maximal 110 Liter pro Sekunde. Über das Maschinenhaus in Waldershof wird das Wasser in regionale Hochbehälter gefördert und gemeinsam von Marktredwitz und Waldershof genutzt. Bereits seit den 1960er Jahren existiert diese interkommunale Zweckgemeinschaft. Insgesamt werden über 500.000 Liter Wasser täglich verteilt. Die Leitungslänge beträgt rund 78 Kilometer, mit mehr als 550 verbauten Streckenschiebern – die nötige Infrastruktur, um etwa 18.500 Menschen hervorragendes Trinkwasser zu liefern.

Bestwerte bei Trinkwasserqualität – Niedrige Nitratwerte

Die aktuellen Trinkwasseranalysen zeigen, dass der Nitratgehalt im Mischwasser aus Tiefbrunnen III und IV bei lediglich 7,1 mg/l liegt – deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert von 50 mg/l gemäß Trinkwasserverordnung. Auch andere Qualitätseckdaten wie Eisen-, Chlorid- und Pestizidwerte liegen weit unterhalb der zulässigen Grenzen. Es werden keinerlei Aufbereitungsstoffe zugesetzt und das Wassernetz wird strikt nach DIN-Normen betrieben.

Verantwortlich für diese ausgezeichneten Werte sind sowohl kontinuierliche Messungen als auch nachhaltige regionale Bewirtschaftung, beispielsweise durch den Anbau von Zwischenfrüchten und Winterungen wie der Wintergerste. „Dies ist wichtig vor dem Winter, da Nitrat zur Auswaschung durch Regenwasser neigt!“, unterstreicht Gerhard Gradl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Tirschenreuth-Weiden. „Zwischenfrüchte können circa 100 kg Nitrat je Hektar binden, da sie dieses in pflanzliches Eiweiß einbauen“, so Gradl weiter. In den vergangenen Jahren wurden über 3,4 Millionen Euro in den Ausbau und Erhalt der Infrastruktur investiert. Mit Hilfe der Landwirte vor Ort, des Geo-Teams aus Bayreuth und des AELF ist es gelungen, das Wasser nitratarm zu halten.

Permanente Kontrolle und Versorgungssicherheit

Das „am besten kontrollierte Lebensmittel“, wie Wasserwart Reinhard Kastner betont, wird permanent überwacht. Zusätzlich wurden Vorsorgemaßnahmen zur Sicherstellung der Wasserversorgung bei Stromausfällen ergriffen – zum Beispiel durch eigene Notstromaggregate.

Fazit

Mit dem Tiefbrunnen III können die Stadtwerke Marktredwitz den Bürgerinnen und Bürgern von Marktredwitz und Waldershof ein Trinkwasser garantieren, das nicht nur zuverlässig, sondern auch dauerhaft sauber und besonders arm an Nitrat ist. Die langjährigen Investitionen und die enge regionale Zusammenarbeit zahlen sich damit in mehrfacher Hinsicht aus: für die Umwelt, die Gesundheit und die Versorgungssicherheit künftiger Generationen.

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