EHC Stiftland tut sich schwer, macht aber ersten Schritt in Richtung Halbfinale
EHC Stiftland tut sich schwer, macht aber ersten Schritt in Richtung Halbfinale
Eishockey-Bezirksliga Playoff-Viertelfinale, Spiel 1
EHC Stiftland-Mitterteich – EV Aich 2:1 (1:0, 0:0, 0:1, 1:0)
Tore: 8. Min. Tobias Sipla 1:0, 48. Min. Jan Flemming 1:1, 63. Min. Marius Schmidt 2:1 (Penalty). – Strafminuten: EHC: 10+5 (Schmidt), EV: 24. – Zuschauer: 250.
Der Fels der Erleichterung, der den Gastgebern nach diesem nervenaufreibenden Spiel von den Schultern fiel, dürfte sehr schwer gewesen sein. Die Gäste erwiesen sich als kampfstarker Gegner, der den favorisierten Dragons mindestens ebenbürtig war. Der EHC überraschte seine Fans vor dem Spiel bei der Aufstellung: Für die Playoffs hatte man mit Marcel Waldowsky einen alten Bekannten reaktiviert.
Gäste legen los wie die Feuerwehr
Der EV Aich legte los wie die Feuerwehr, spielte furchtlos nach vorne und ließ den EHC in den ersten Minuten kaum aus dem eigenen Drittel kommen. Dann aber hatte Marius Schmidt zwei hochkarätige Gelegenheiten, scheiterte aber am ausgezeichneten Gästegoalie Johannes Pfafferott. Dieser wuchs im weiteren Verlauf über sich hinaus, trieb Spieler und Fans der Dragons mit seinen Paraden schier zur Verzweiflung. Auf der anderen Seite erwies sich aber auch Dragons-Keeper Filip Grancarov einmal mehr als absoluter Meister seines Fachs, der reihenweise beste Gelegenheiten der Oberbayern entschärfte.
Die Gastgeber waren zwar optisch überlegen, aber von der Dominanz der Punkterunde war nichts mehr zu spüren. Zu statisch, zu umständlich, zu ungenau, zu langsam: Die Dragons spielten einfach kein gutes Eishockey an diesem Abend. Bezeichnend dafür waren zwei Minuten im zweiten Drittel. Anstatt eines vernünftigen Überzahlspiels – Gästespieler Koller saß eine zwei-Minuten-Strafe ab – sah man eine in Unterzahl vehement auf den Ausgleich drängende Gästetruppe. Allein Grancarov behielt in dieser Phase die Übersicht und bewahrte sein Team mehrfach vor dem Ausgleich. EHC-Coach Vaclav Drobnys Kopfschütteln nicht nur in dieser Phase war bezeichnend.
Marius Schmidts Raffinesse
Im letzten Abschnitt wurde der Gästedruck immer größer und so war der Ausgleich durch ein eher “reingewursteltes” Tor hochverdient. Hätten sich die Gäste nicht so undiszipliniert erwiesen (zwölf zwei-Minuten-Strafen) und EHC-Goalie Grancarov nicht phänomenal gehalten, wäre sicher mehr drin gewesen für den Zweiten der Bezirksliga Süd. So aber retteten sich die Dragons ins Penaltyschießen, das – natürlich – Grancarov mit zwei parierten Schüssen und Marius Schmidt durch seine zwei sehenswert raffinierten Tore für die Gastgeber entschieden.
Am Ende stand ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg der Dragons, der lange am seidenen Faden hing. Am Sonntag beim EV Aich muss sich der EHC auf jeden Fall enorm steigern, will er ein entscheidendes drittes Spiel vermeiden.


