Kreisklasse West: Derbyniederlage für den Tabellenführer vor 350 Zuschauern

Nordoberpfalz. Die erste Niederlage musste der SV Neusorg ausgerechnet im Derby beim SV Riglasreuth hinnehmen. Damit übernimmt nun der FC Dießfurt Platz Eins.

Kreisklasse West: Derbyniederlage für den Tabellenführer vor 350 Zuschauern

Vergeblich versucht sich hier Auerbachs Kevin Wache( (weiß) gegen einen VfB-Spieler durchzusetzen. Foto: Rainer Rosenau

Kreisklasse West, 6. Spieltag

Samstag, 30. August
SV 08 Auerbach II – VfB Mantel 0:4 (0:1)

Tief enttäuscht war Auerbachs Trainer Andreas Trenz nach der Kirwaniederlage gegen den VfB Mantel. Nach dem Auswärtserfolg in Seugast hatte man etwas Abstand zu dem Samstagsgegner geschaffen, doch nach der vollkommen verdienten Heimniederlage ging es in der Tabelle wieder nach unten. „Das waren heute wieder zwei Schritte zurück“, so Trenz nach der Begegnung. „Kein Zweikampfverhalten, Pässe, die nicht ankommen und kein Wille, das Spiel noch zu drehen. Einfach alles hat heute gefehlt.“

Und so konnten die Gäste aus Mantel ihren zweiten Auswärtssieg in dieser Saison feiern. Vor der Pause traf Patrick Stubenvoll in der 31. Spielminute. Nach dem Seitenwechsel erhöhten Matthias Bertelshofer (66.) und Martin Bertelshofer (71.) auf 3:0, ehe wieder Stubenvoll mit einem wunderbaren Freistoßtreffer den Endstand herstellen konnte.

TSV Königstein II – SC Schwarzenbach 1:4 (0:0)

Das Spiel der beiden am Ende der Tabelle stehenden Mannschaften ging am Ende verdient mit einem 4:1-Erfolg an die Gäste. Nach einer torlosen ersten Halbzeit fielen alle Treffer in Abschnitt zwei. „Wir haben uns viel vorgenommen und haben die erste Halbzeit gut gespielt, sogar zwei, drei richtig gute Möglichkeiten liegen lassen“, so Königsteins Trainer Bernd Schmidt nach der Begegnung. „Die zweite Hälfte war nach nicht mal sieben Minuten gelaufen. Drei krasse Abwehrfehler führten zu einem frühen 0:3.“

Hier zeigten sich die Gäste abgebrüht und vor allem Alexander Sparrer glänzte. In der 46., 49. und 62. Spielminute netzte er dreimal ein, unterbrochen nur vom 3:0 durch Derick Atta Opoku. Königstein kam dann in der 70. Spielminute zum Ehrentreffer durch Michael Pirner. „Die Vorzeichen schienen schlecht, weil wir zehn Stammspieler ersetzen mussten“, so Uwe Salfer vom SCS. „Deshalb gilt es für die gesamte Mannschaft ein großes Lob auszusprechen. Die Mannschaft spielte den Vorsprung routiniert zu Ende, jedoch hätte der ein oder andere Konter erfolgreicher ausgespielt werden können. Wir freuen uns auf den ersten und wichtigen Saisonsieg und blicken selbstbewusst auf die nächsten Aufgaben.

Sonntag, 31. August
SV Riglasreuth – SV Neusorg 3:0 (1:0)

Dass Derbys ihre eigenen Gesetze haben, ist überall bekannt. Und auch wenn der Tabellenführer zum vermeintlich schwächeren Nachbarn anreist, ist nicht gesagt, dass sie diesen überrollen. So war es am Sonntagnachmittag eine Begegnung, die vor 350 Zuschauern einen verdienten Sieger fand. Aber nicht der Spitzenreiter der Kreisklasse West siegte, sondern der heimische SV Riglasreuth. „Es gibt Tage, an denen einfach nichts zusammenläuft – und so einen haben wir ausgerechnet im Derby erwischt“, ärgert sich Neusorgs Trainer Patrick Müller nach der Partie. Nach einem ausgeglichenen Beginn beider Teams erzielte Maximilian Pinzer nach einem Foulspiel im Strafraum in der 28. Spielminute den Führungstreffer für die Gastgeber per verwandeltem Strafstoß.

„Die Gegentore fielen zu ungünstigsten Zeitpunkten, während wir unsere Chancen nicht nutzen konnten“, so Müller. Und auch in der 2. Hälfte waren es die Hausherren, die die Akzente setzten. Torjäger Marco Wegmann kurz nach dem Seitenwechsel und Sebastian Schmucker in der 61. Spielminute machten den Sieg für die Wegmann-Truppe perfekt. „Insgesamt eine verdiente Niederlage für uns“, resümiert Patrick Müller. „Jetzt heißt es: Mund abwischen, weitermachen und die kommenden Aufgaben konzentriert angehen.“ Doch diese stellt man sich dann nicht mehr als Tabellenführer vor.

Zoigltermine
Zoigltermine
SV Wildenreuth – SG DJK Seugast/Schlicht 3:3 (1:2)

Wieder zeigte der Aufsteiger aus Wildenreuth Kampfgeist und konnte am Ende einen Zwei-Tore-Rückstand egalisieren. „Nachdem wir in den ersten 20 Minuten vom Gegner an die Wand gespielt wurden, durften wir froh darüber sein, nicht noch höher zurückzuliegen“, blickt SVW-Trainer Thomas Bayer zurück. „Das waren die schlechtesten Spielminuten von uns seit langem.“ Aufseiten des Gastes aus Seugast war es wieder einmal David Smolak, der zweimal zuschlug und bis zur 16. Spielminute auf 0:2 stellte. Danach aber fanden die Gastgeber ins Spiel zurück und hatten auch in der ersten Hälfte Möglichkeiten. Nach einem aus Sicht von Seugasts-Trainer Florian Weiß sehr umstrittenen Strafstoß, den Daniel Hofmann verwandelte, kamen sie noch vor dem Pausenpfiff auf 1:2 heran.

Als dann Seugast kurz nach der Halbzeit mit einem Sonntagsschuss auf 1:3 erhöhte, hätten vermutlich nur wenige noch etwas auf Wildenreuth gesetzt. „Aber die Moral und der Kampfgeist wurden mit einem Doppelschlag von uns belohnt“, ist Bayer begeistert. In der 65. Spielminute war es wieder Hofmann, der verkürzen konnte, ehe Marcel Rahn kurz darauf auf 3:3 stellte. Nach zwei Platzverweisen für die Gäste wäre vielleicht sogar noch etwas mehr drin gewesen. „Leider konnten wir zum Ende hin unsere doppelte Überzahl nicht mehr gewinnbringend nutzen. Aber ein Punktgewinn gegen einen starken Gegner war es allemal“, sah es Thomas Bayer erfreut. Florian Weiß war sehr enttäuscht: „Ich weiß schon langsam nicht mehr, was ich dazu sagen soll. Wieder unnötige Punkte hergeschenkt. Wir bekommen einfach billige Gegentore. Mit der Schiedsrichterleistung war ich auch nicht einverstanden.“

SV Immenreuth – SV Hahnbach II 2:2 (2:1)

Für die Gastgeber stand die Begegnung am Sonntagnachmittag bereits vor dem Spiel unter keinem guten Vorzeichen. Denn personell musste Trainer Matthias Müller sehr improvisieren. „Aber ich will hier nicht jammern, da haben andere Mannschaften auch diese Probleme“. So startete die Partie eher ungünstig für Immenreuth, denn die Gäste waren tonangebend und gingen bereits in der 8. Spielminute durch Patrick Höllerer in Führung. „Die erste Viertelstunde haben wir komplett verschlafen und hätten auch 0:3 hinten liegen können“, so Müller. Nachdem sich Immenreuth gefangen hatte, traf Kapitän Jan Brunner per Freistoß zum Ausgleich. Nach einer Gelb-Roten Karte für die Gäste traf Ben Schönfelder aus 30 Metern zur SVI-Führung.

Kurz vor und auch nach dem Seitenwechsel hatte der SV Immenreuth weitere große Tormöglichkeiten, um das Ergebnis noch höher zu schrauben. „Doch ab der 60. Minute haben wir dann aufgehört, Fußball zu spielen“, so der Immenreuther Coach nach dem Spiel. Hahnbach kam immer besser in das Spiel zurück und erzielte in der 83. Spielminute durch Simon Dehling den Ausgleich. “Das Spiel ging hin und her, es hätte jede Mannschaft gewinnen können. Hahnbach war eine spielerisch starke Mannschaft und am Ende denke ich, es war ein gerechtes Unentschieden.“

FC Dießfurt – DJK Ebnath 4:1 (2:0)

Der neue Tabellenführer der Kreisklasse West heißt nach dem 6. Spieltag FC Dießfurt. Im Spitzenspiel gegen die DJK aus Ebnath ließ man den Gästen keine Chance und gewann souverän. Eigentlich war die Begegnung nach sieben Spielminuten bereits entschieden, denn die Gastgeber begannen wie die Feuerwehr. Simon Schmid und Tim Arnold trafen zum 2:0. „Wir bestimmten das Spiel gegen Ebnath über die gesamten 90 Minuten“, so Henry Schraml vom FCD. „Es war bisher das beste Saisonspiel.“ Nach dem schnellen 2:0 hätten die Gastgeber in der Folge noch zwei bis drei Tore mehr machen müssen. Ebnath kam in der 1. Halbzeit zu keiner einzigen Aktion im Strafraum.

In der 2. Hälfte machte Dießfurt unvermindert weiter und erzielte in der 47. Spielminute wieder durch Schmid das 3:0. Vorausgegangen war das absolute aggressive Forechecking von der Mannschaft. Nach einer schönen Kombination von Timo Fischer und Schmid machte Schmid seinen dritten Treffer zum 4:0. Nach der 1. Ecke in der 90. Spielminute erzielte Ebnath durch Dominik Hautmann den Ehrentreffer. Vorher sah der Ebnather Lukas Eichhorn noch den roten Karton. Auf der Gegenseite war man natürlich enttäuscht: „Es war ein absolut, auch in der Höhe, verdienter Sieg für Dießfurt“, so Trainer Johannes Reiß. „Wir waren gestern immer einen Schritt zu spät und gedanklich zu langsam. Unser einziger Ball aufs Tor war der Ehrentreffer mit dem Abpfiff. Einfach abhaken und sofort auf Freitag fokussieren.“

SVSW Kemnath – TSV Pressath 2:0 (1:0)

Einen sicheren Heimerfolg fuhren die Schützlinge von Trainer Tobias Gradl am Sonntagnachmittag im Heimspiel gegen den TSV Pressath ein. Dieser hatte sich unter der Woche von Markus Berft getrennt und so übernahm zunächst Michael Schmid diesen Posten in Kemnath. „Es war ein hochverdienter Heimsieg und die wichtige Reaktion auf die Niederlage in Ebnath“, so ein zufriedener Tobias Gradl nach der Partie. „Zum ersten Mal in dieser Saison haben wir es über 90 Minuten geschafft, alles umzusetzen, was uns stark macht.“ So gingen die Hausherren in der 32. Spielminute durch Maximilian Neumann mit 1:0 in Führung. Dies war auch der Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel traf dann Andrij Kovalov zum Endstand von 2:0 in der 55. Spielminute. „Einzig die Chancenverwertung war noch ausbaufähig, aber das ist Meckern auf hohem Niveau“, so Gradl zum Abschluss.

In Pressath gab Vorstand Josef Sirtl sein Statement zum Spiel ab: „Kemnath war der erwartet starke Gegner. Bevor wir das 1:0 hinnehmen mussten, hätte uns nach einem Foul im Strafraum ein Elfmeter zugesprochen werden müssen. Leider sah es der Schiedsrichter anders. In der zweiten Halbzeit dann ein „Bombentor“, der Ball schlug unter der Latte ein. Es ist uns nicht gelungen, das Spiel zu drehen. Torschüsse unsererseits waren Fehlanzeige. Die kämpferische Einstellung in unserer Mannschaft stimmte, aber Kemnath war einfach stärker.“

Kreisklasse West

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