Mittelstand fordert in Waldeck weniger Bürokratie und mehr Investitionsförderung

Mittelstand fordert in Waldeck weniger Bürokratie und mehr Investitionsförderung
Beim traditionellen Weißwurstfrühstück der Mittelstandsunion Tirschenreuth stand in diesem Jahr die wirtschaftliche Lage in der Region im Mittelpunkt. Zahlreiche Unternehmer folgten der Einladung, um gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten und Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags, Tobias Reiß, aktuelle Herausforderungen und Perspektiven zu diskutieren.
Unsicherheit durch wirtschaftliche Rahmenbedingungen
In den Gesprächen wurde vor allem eines deutlich: Die Unsicherheit durch unklare wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen belastet viele Betriebe. Steigende Energiekosten, hohe bürokratische Anforderungen und ein fehlender Planungshorizont erschweren Investitionsentscheidungen. „Der Mittelstand lebt von Verlässlichkeit und klaren Regeln. Wenn die politischen Rahmenbedingungen ständig wechseln, ist es kaum möglich, langfristig zu planen“, fasste Leonhard Zintl, Kreisvorsitzender der Mittelstandsunion Tirschenreuth, die Stimmung zusammen.
Investitionsförderung als Impulsgeber
Die Mittelstandsunion Tirschenreuth machte dabei deutlich, dass gezielte Investitionsförderungen ein wichtiger Hebel seien, um Unternehmen in dieser unsicheren Zeit zu unterstützen. Gerade kleine und mittelständische Betriebe bräuchten Anreize, um trotz der schwierigen Lage in neue Technologien, Digitalisierung und nachhaltige Produktionsprozesse investieren zu können.
Bürokratieabbau nach dem Vorbild Estlands
Ein weiteres großes Anliegen war die Entbürokratisierung. Unternehmer kritisierten den hohen Verwaltungsaufwand, der wertvolle Ressourcen bindet und Innovationen bremst. Als positives Beispiel wurde Estland genannt, wo die Verwaltung durch digitale Prozesse deutlich effizienter und bürgerfreundlicher arbeitet. Die Mittelstandsunion fordert, auch in Bayern und Deutschland entschlossen den Weg der Verwaltungsmodernisierung zu gehen. „Wir brauchen weniger Papier und mehr digitale Lösungen – das spart Zeit, Geld und Nerven“, so die einhellige Meinung.
Stärkung des ländlichen Raums
Auch die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums war Thema beim Frühstück – besonders die Gesundheitsversorgung stand im Fokus. Ärztliche Unterversorgung, lange Wege zu Fachärzten und das Fehlen von Nachfolgeregelungen bei Landarztpraxen gefährden die Lebensqualität und damit auch die Attraktivität der Region für Fachkräfte. Die Mittelstandsunion betonte, dass hier dringend Maßnahmen ergriffen werden müssten, um Tirschenreuth und vergleichbare Regionen zu stärken.
Tobias Reiß: „Mittelstand ist Rückgrat der Region“
Tobias Reiß betonte, dass er die Anliegen der Unternehmerinnen und Unternehmer aus Tirschenreuth ernst nehme und sich weiterhin auf Landesebene für praxisgerechte Förderinstrumente, weniger Bürokratie und eine starke ländliche Infrastruktur einsetzen werde. „Unser Ziel muss es sein, den Mittelstand zu stärken – er ist das Rückgrat unserer Gesellschaft und Region, er ist Garant für Arbeitsplätze, wirtschaftliche Entwicklung und Innovation“, so Reiß.
Der Dialog mit Politik und Wirtschaft soll auch künftig intensiv fortgesetzt werden, um den Unternehmen in der Region Stabilität, Verlässlichkeit und neue Perspektiven zu geben.




