Stadtbau hat 1781 Wohneinheiten im Bestand
Stadtbau hat 1781 Wohneinheiten im Bestand
In seinem Bericht ging der Geschäftsführer Günther Kamm zunächst auf die Rahmenbedingungen und dem wirtschaftlichen Umfeld ein, wobei er auch auf die aktuelle Situation blickte. Nachdem die Auswirkungen durch Corona langsam überwunden waren, die Einschränkungen im Geschäftsbetrieb, Engpässe bei den Handwerksfirmen und Material- und Lieferschwierigkeiten mit sich brachten und zu deutlichen Verzögerungen bei den Baumaßnahmen geführt hatten, ist im Berichtsjahr dann der Ukraine-Krieg dazugekommen.
Neubau ist zu teuer geworden
Dieser hatte fatalen Auswirkungen auf die Energiepreise; dadurch wurde eine hohe Inflation ausgelöst; in der Immobilienwirtschaft hat das neben den Energiepreisen zum Teil extreme Preissteigerungen bei den Handwerker- und Baupreisen bewirkt und zudem sind auch die Finanzierungskosten drastisch gestiegen. Diese Kombination hat zu einem drastischen Einbruch beim Neubau geführt. Von den politisch gewollten 400.000 Neubauwohnungen pro Jahr ist man inzwischen sehr weit entfernt. Der Neubau ist schlichtweg zu teuer geworden.
Nachfrage geht zurück
Bei den Bestandsimmobilien ist allerdings unter dem Hintergrund stark gestiegener Finanzierungskosten die Nachfrage deutlich zurückgegangen und die Verkaufspreise sinken! Auf die Mieten hat dies jedoch keine Auswirkungen; insbesondere durch den fehlenden Neubau und damit fehlenden neuem Angebot werden sie aufgrund der Nachfrage weiter steigen. Vor allem das Thema Klima- beziehungsweise Energiewandel wird die Immobilienbranche noch vor gigantische Herausforderungen stellen. Unglücklich ist man derzeit über das „Heizungsgesetz“.
Soziale Ausgewogenheit fehlt
Nach Meinung der sozial orientierten Wohnungswirtschaft zu der insbesondere kommunale Wohnungsunternehmen und Genossenschaften zählen, fehlt die soziale Ausgewogenheit. Die Regierung benachteiligt mit der aktuell vorgesehen Förderung Vermieter größerer Wohngebäude aus zwei Gründen massiv: Zum einen soll für sie im Gegensatz zu selbst nutzenden Eigentümern nur maximal 30 statt bis zu 70 Prozent Förderung möglich sein. Zudem soll dann auch noch die Förderintensität bereits ab der zweiten Wohnung deutlich reduziert werden. Ab der siebten Wohnung ist der förderfähige Höchstbetrag auf 6.000 Euro reduziert.
Negativer Einfluss
Dies hat zwei Konsequenzen: Einerseits fehlt den sozial orientierten Wohnungsunternehmen schlicht Eigenkapital. Dies muss negativen Einfluss auf gleichfalls notwendige Investitionen in die energetische Sanierung der Gebäude und erst recht für das Thema Neubau haben. Andererseits wirkt sich dies ausgerechnet im Mieterland Deutschland für die Mieter massiv negativ aus: denn jeder Euro Förderung entlastet am Ende die Mieter. Wenn also letztendlich Mieter und Vermieter gegenüber selbst nutzenden Eigentümern massiv schlechter behandelt werden, bedeutet es nichts anderes als dass man den eher geringer verdienenden Menschen weniger Unterstützung zukommen lässt.
1781 Wohneinheiten im Bestand
Anschließend berichtet Kamm über den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022. Der Stadtbau hat einen Bestand von 248 Häuser mit 1781 Wohneinheiten in Weiden, mit einer Wohn-/Nutzfläche von rund 108.000 Quadratmetern. Weiteres Wachstum wäre geplant, ist aber aktuell aufgrund der Rahmenbedingungen zurückgestellt. Die Durchschnittsmiete betrug 5,24 Euro/Quadratmeter und ist damit um rund vier Prozent höher als im Vorjahr. Der Stadtbau hat im Berichtsjahr 2022 umfangreiche Maßnahmen durchgeführt. Es erfolgte die Neubau-Fertigstellung des Kinderhauses am Stockerhut („Kinderscheune“), die Grund-Sanierung von rund 40 Wohneinheiten bei Mieterwechsel und eine Großmodernisierung der Wohnanlage Geier/Habichtweg mit 48 Wohneinheiten. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 4,6 Millionen Euro investiert. In einer ähnlichen Größenordnung wird man auch heuer tätig sein.




