Magische Premiere auf der Luisenburg mit 'Die unendliche Geschichte'

Magische Premiere auf der Luisenburg mit 'Die unendliche Geschichte'
„Das Buch ist das Wichtigste. Ohne Buch ist auf der Bühne gar nichts“: An dieser Weisheit, die Souffleur Karl Konrad Koreander (Paul Kaiser) ausspricht, gibt es absolut nichts auszusetzen. Das gilt für das Theater allgemein, aber ganz konkret für das Familienstück, mit dem am Dienstagvormittag die diesjährige Luisenburg Spielzeit in Wunsiedel eröffnet wurde. „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende gilt als Klassiker der deutschen Phantasieerzählungen und feierte in der Bühnenfassung von John von Düffel eine gelungene Premiere vor dem Publikum. Die Mädchen und Jungen auf den Zuschauerplätzen sind zwar nicht mit dem Helden Atréju, dem Glücksdrachen Fuchur, dem Steinbeißer oder der Kindlichen Kaiserin aufgewachsen. Der Faszination dieser Märchenfiguren der besonderen Art können aber auch sie sich nicht entziehen. Atréju, der von einer energischen und spielbegeisterten Leyla Bischoff dargestellt wird, wird von der kranken Kindlichen Kaiserin (feengleich von Daja Fuhrmann verkörpert) ausgeschickt, um ein Menschenkind zu suchen, das das Reich Phantásien retten kann. Dieses wird nämlich bedroht vom „Nichts“, das das Reich zum Einstürzen bringt. Das Menschenkind wiederum kann in den Lauf der Geschichte eingreifen, wenn es der Kaiserin einen neuen Namen gibt. Bastian (Luca-Noel Bock), der in einer Rahmenhandlung das Buch über Phantásien liest, wird Schritt für Schritt klar, dass er dieses Menschenkind ist, nach dem sich alle sehnen.
Regisseurische Meisterleistung
Regisseur Carl Philip von Maldeghem hat den Stoff kurzweilig, spannend und kindgerecht umgesetzt. Gerade einmal 55 Minuten dauert das Stück. Und dennoch: Es fehlt nichts – sogar Atréjus waghalsiger Flug auf dem Drachen Fuchur ist dabei und lässt die Kinder staunen. Die Inszenierung lebt aber darüber hinaus von den gelungenen Kostümen und Figuren, einem stimmigen Bühnenbild und einem Schauspielerensemble, das sich als extrem wandlungsfähig und multitaskingfähig zeigt. Ein großes Kompliment gebührt hier Paul Kaiser, Nikola Norgauer, Martin Trippensee, Matthias Eberle, Markus Schiefer, Nico Schweers, Armando Rossi und Daniel Hauser.
Zwei Versionen für verschiedene Altersgruppen
Die Luisenburg-Festspiele zeigen die „Unendliche Geschichte“ übrigens in zwei Versionen: einmal in dieser besonders für Kinder und Familien geeigneten kurzen Fassung, die bis zum 17. August noch siebzehn Mal zu sehen sein wird. Und zum anderen in einer langen Schauspielfassung für Zuschauer ab zwölf Jahren, mit der am kommenden Freitag (6. Juni um 20.30 Uhr) die Abendspielzeit eröffnet wird. Diese Version wird bis zum 10. August insgesamt elf Mal gespielt werden. Weitere Information und Karten unter www.luisenburg-aktuell.de.




