Fast 60 Jahre Mesner in Weiherhammer: Pfarrgemeinde verabschiedet Alfons Bogner

Fast 60 Jahre Mesner in Weiherhammer: Pfarrgemeinde verabschiedet Alfons Bogner
Pfarrer Varghese Puthenchira ruft die Gläubigen auf, nach dem Vorbild des heiligen Josef Gott zur Mitte zu machen und füreinander da zu sein. Michael Bertelshofer brillierte an der Orgel beim Einzug der Ministranten-Schar mit Pfarrer Varghese Puthenchira und Vikar Prince Kalarimuryil. Der Kirchenchor unter dem Dirigat von Ulrike Rauch glänzte mit stimmlicher Eleganz bei der Aufführung der „Missa Nr. 7“ von Charles Gounod sowie bei „Adeste fideles“, „Transeamus usque Bethlehem“ und John Rutters „Weihnachtswiegenlied“.
Pfarrer Puthenchira richtete am Patrozinium den Blick auf die Heilige Familie – mit dem Schwerpunkt „Der heilige Josef“, den die Heilige Schrift keinen Herrscher, sondern einen gerechten, gottesfürchtigen, gütigen und verantwortungsvollen Diener des Lebens nennt. Denn die wahre Größe eines Menschen zeige sich nicht in Zeiten des Erfolgs, sondern in Momenten des Konflikts. Als Maria schwanger ist, sucht er nach der bestmöglichen Lösung.
Impulse aus der Predigt
Dann greift Gott ein – nicht laut und öffentlich, sondern im Traum. Josef steht auf und tut, was der Engel ihm gesagt hat. Puthenchira: „Hier zeigt sich eine weitere große Eigenschaft Josefs: seine Offenheit und sein Gehorsam gegenüber Gott. Als Ehemann übernimmt er Verantwortung für Maria, als Vater ist er der treusorgende Hüter Jesu. In der Stille seines Herzens empfängt er Gottes Weisungen und setzt sie in die Tat um. Die Heilige Familie führt uns vor Augen: Gott wohnt in der Familie, in Jesus Christus. Und das gilt auch für uns heute“, betonte Puthenchira.
Er lud alle ein, Gott im Glauben und in Geduld, in der Stille und im Gebet zur Mitte des persönlichen Lebens, unserer Familien und Pfarrgemeinde zu machen, offen und empfänglich für die Stimme Gottes – auch wenn sie leise ist – und sie in die Tat umzusetzen zum Wohl aller uns Anvertrauten. Schließlich rief der Geistliche dazu auf, den heiligen Josef zu bitten, dass er uns lehrt, gerecht zu sein, aufrichtig zu handeln und Gott zu vertrauen. Dass wir lernen, Verantwortung zu übernehmen, füreinander da zu sein und Christus Raum zu geben im Leben.
Ehrung für Alfons Bogner
Vor dem Segen würdigte Pfarrer Puthenchira Alfons Bogner: „Ihre Pfarrkirche war und ist Ihre zweite Heimat. Ihr schenkten Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit. Ihr Dienst, der in vielem dem Wirken des heiligen Josef für die Heilige Familie gleicht – im Hintergrund, ohne großes Aufsehen, getragen von Liebe, Verantwortung und Treue – ging weit über die klassischen Aufgaben eines Mesners hinaus. Sie waren immer da als Mesner und Techniker, Unterstützer der Ministranten, Lektor, Kantor, Vorbeter, Chorsänger und Leiter eigener Musikgruppen – oftmals in mehreren Funktionen zugleich. Kleine Reparaturen führten Sie ganz selbstverständlich aus.“ Für diesen leidenschaftlichen Einsatz, die Treue über fast sechs Jahrzehnte, das stille, aber tragende Wirken sagte Puthenchira im Namen der Pfarrgemeinde dem „lieben Herrn Bogner“ ein herzliches „Vergelt’s Gott!“, ehe er ihm vor allem Gesundheit, viel Kraft und Gottes reichen Segen wünschte.
Pfarrgemeinderats-Sprecher Wolfgang Krauß überreichte ein von Erwin Harrer aus Kaltenbrunn gestaltetes Ölgemälde mit der Darstellung der Kirche zur Heiligen Familie. „Sie waren immer für und vor uns da. Auch auf die richtige Haltung haben Sie großen Wert gelegt, und ohne Sie hätte Vieles nicht so reibungslos funktioniert.“ Oberministrantin Lisa Ziegler sagte mit einem Geschenk, das Alfons Bogner an seine Zeit als Mesner und an die „gemeinsame Zeit mit uns“ erinnern soll, Danke, und wünschte ihm von Herzen Gesundheit, Ruhe und viele schöne Momente.
Dank an Engagierte und neue Mesnerin
Bewegt dankte Bogner von der Empore für die Ehrung. „Der Herrgott hat mir so lange die Gesundheit gegeben“, ehe er sein Anliegen nannte: „dass wieder mehr Leute in die Kirche gehen.“ „Vergelt’s Gott!“, sagte Puthenchira sodann Marga Kohl für ihr großes Engagement, weil sie über viele Monate zusätzlich zu ihren regelmäßigen ehrenamtlichen Aufgaben in der Kirche den Mesnerdienst übernommen, ihre Nachfolgerin sorgfältig eingearbeitet habe und sie auch darüber hinaus tatkräftig unterstütze. Herzlich willkommen in der Pfarrgemeinde hieß der Seelsorger Nicole Stilp als neue Mesnerin. Ihr wünschte er viel Freude, Gottes Segen und eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Beiden dankte Kirchenpfleger Josef Wismet mit Blumen und Domjubiläums-Kalendern.




