Frischgebackene W³issensträgerinnen und W³issensträger erhalten Zertifikate
Frischgebackene W³issensträgerinnen und W³issensträger erhalten Zertifikate
“Wenn Sie Integration wollen, müssen Sie die Menschen, die zu uns kommen, in den Häusern unterbringen, wo die Menschen wohnen, die schon da sind. Nur so funktioniert Integration”, betonte Bürgermeister Lothar Höher am Mittwochnachmittag bei Zertifikatsverleihung an Wissensträgerinnen und Wissensträger des Projekts W³ – Wissen, Werte, Wir im “Café Mitte”. Konzentriere man sie nämlich, wie in Berlin, in abgeschlossenen Stadtvierteln, dann dauere Integration sehr lange, unterstrich der Bürgermeister. In Weiden lebten rund 13.500 Menschen mit Migrationshintergrund.
Keine Alternative zur Demokratie
Es gebe genug Fake-News. “Wir müssen gegen Hass ankämpfen. Die Stadt Weiden tut das. Sie unterstützt Organisationen, die junge Menschen auf den neuesten Stand der Medien bringt und die ihnen helfen zu verstehen, was die Medien verbreiten.” Es sei wahnsinnig wichtig, unterscheiden zu lernen, was Wahrheit und Lüge sei. Zu einer freien, demokratischen Gesellschaftsform gebe es keine Alternativen. “Es wird aber immer Menschen geben, die aus den unterschiedlichsten Gründen alles Neue und Fremde ablehnen, weil sie das nicht verstehen.”
Mit Migranten Wand an Wand
Oft ändere sich die Einstellungen gegenüber Migranten aus anderen Kulturen, wenn sie mit ihnen zusammenlebten. In solchen gemeinsamen Wohnbereichen gebe es kaum Ausländerfeindlichkeit. “Wenn nämlich Menschen, die in Deutschland geboren sind, neben Menschen wohnen, die von irgendwo her nach Deutschland gekommen sind, und sie lernen sie kennen, mit ihren Vorteilen und Nachteilen, dann ist es viel einfacher, Integration zu betreiben, als wenn die Migranten separiert sind.” Und es brauche Menschen, die Verständnis zeigten.
Inhalte in die Gesellschaft tragen
Wissen vermitteln, Werte bilden und ein Wir leben, dafür stehe das Projekt W³, betonte Standortleiterin Tina Faltenbacher. In Gruppenstunden haben sich junge Menschen mit eigenen Wertevorstellungen, unterschiedlichen Rollenbildern und den Prinzipien einer freien demokratischen Gesellschaft auseinandergesetzt. Erfolgreiche Absolventen verfügen jetzt nach Abschluss des einjährigen Trainings über das Wissen und die methodischen Kenntnisse, um die erarbeiteten Inhalte in die Gesellschaft zu tragen und führen von nun an den Titel “W³issensträger”.
Win-Win-Situation
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurden jetzt die Absolventen durch eine offizielle Zertifizierung gewürdigt. Songs auf der Gitarre trug Joshua Martinez vor. Er sang “Daybreaks” und “It’s all for You”. Leah Weigand sprach ein Plädoyer für Mitgefühl und Freiheit. Ziel des Projekts sei es, eine hohe Win-Win-Situation zu schaffen, erklärte Integrationslotsin bei der Diakonie, Stefanie Wildenrother.
In Weiden können sich Migranten gut entfalten
Es gehe um die Vernetzung von Ehrenamtlichen und um die Unterstützung einer Wir-Gemeinschaft. Es sei ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt Weiden, dass sich hier Migranten so gut entfalten könnten. Eine Integration funktioniere nur über Arbeit, Schule, Wohnung und Kultur. Anna Bauer und Karina Werner stellten das Projekt vor.
Exkursionen und Freizeitaktionen
Das Projekt W³ steht für das Recht auf ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben, unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Herkunft, Religion und kulturellem Hintergrund. Es gehe darum, den Dingen auf den Grund zu gehen, zu verstehen und nicht einfach nur zu glauben. Es gehe aber auch um die demokratischen Grundwerte und die gemeinschaftliche Stärke. Der Wissensträger-Kurs beinhaltete wöchentliche Treffen. Es wurde über wichtige Themen geredet. Es gab spannende Exkursionen und Freizeitaktionen.
Zertifizierung
Als Wissensträgerinnen und Wissensträger mit Zertifikaten ausgezeichnet wurden Diyar Ahmad, Sidra Alhamad, Chaith Almohammadi, Harith Altekreeti, Majamin Alwaeli, Manar Alwaeli, Majed Fejleh, Ahmad Hamo, Mohmoud Kasif, Fatima Lata und Miray Solak.




