Luisenburg feiert Rock’n’Roller Peter Kraus mit 1.700 Zuhörern
Luisenburg feiert Rock’n’Roller Peter Kraus mit 1.700 Zuhörern
Der Hüftschwung und der Sprung beim Schlussakkord funktionieren noch immer, das wird bereits nach den ersten fünf Minuten klar. Sage und schreibe 86 Jahre alt ist Peter Kraus mittlerweile, seiner Bühnenperformance nach könnte er aber auch noch als End-60er durchgehen. Und so überrascht es auch nicht, dass er am vergangenen Sonntag rund 1.700 Zuhörer bei seinem Konzert auf der Luisenburg zum Abschluss der Festspiel-Zeit restlos begeistert.
Rock ’n’ Roll-Klassiker und Publikumsnähe
Schwarze Lederjacke, Bluejeans, weißes Hemd, weiße Sneakers – schon allein optisch versprüht Kraus jede Menge Dynamik. Und stimmlich könnte man auf diese Kraft neidisch werden, die der „Godfather“ des deutschsprachigen Rock ’n’ Roll da ausstrahlt. „Ich fange mit Liedern von ganz früher an, damit Sie wissen, wer ich bin“, scherzt Kraus. Denn klar: Wer da auf der Bühne steht, wissen alle im Publikum – und nicht nur der angereiste Fan-Club. Der Altersdurchschnitt der Konzertbesucher ist – nicht ganz unerwartet – freilich schon etwas höher, viele sind mit der Musik von Peter Kraus älter geworden. Und doch gibt es auch Jüngere im Publikum, die nicht unbedingt in Begleitung der „Alibi“-Großeltern anwesend sind.
Peter Kraus weiß natürlich, was er seinem Publikum schuldig ist – nämlich den Rock ’n’ Roll, den er als Jugendlicher für sich entdeckt hatte und von dem für ihn klar war, dass er ihn „über den Teich“ ins deutschsprachige Europa bringen musste. Eine Mission, die ihm auch gelang. Von Bill Haley über Little Richard bis hin zu Elvis Presley reichen die Songs des Abends – zum Teil in der englischen Originalversion, zum Teil in den übersetzten Varianten, mit denen Kraus seit rund sieben Jahrzehnten erfolgreich ist: „Rock around the clock“, „See you later alligator“, „Tutti Frutti“ oder „Heartbreak Hotel“ sind nur einige davon.
Anekdoten, Band und Sängerin Sandie Wollasch
Zwischendrin gibt Kraus immer wieder Geschichten zum Besten – so über sein zufälliges Treffen mit Sammy Davis jr. an einer Hotelbar in Monte Carlo, seinen Bühnenauftritt mit Louis Armstrong, den Besuch der Geburtstagsfeier von Paul Anka in Paris und auch darüber, wie Conny (Froboess) dafür ausschlaggebend war, dass er den Beruf des Sängers ergriff. Dass es zu einem durch und durch gelungenen und mitreißenden Konzertabend auf der Luisenburg wird, hat aber noch zwei andere Säulen: Zum einen die fünfköpfige Begleitband und zum anderen die Sängerin Sandie Wollasch, die jeweils starke musikalische und gesangliche Akzente setzen.
Begeisterung pur herrscht bei jenem Lied, vor dem Kraus gewarnt worden war. „Pass auf, dass du keinen Hit aufnimmst, sonst musst du ihn dein ganzes Leben lang singen“, fasst Kraus den Tipp seiner Mutter zusammen. „Und ich singe ihn heute noch gerne“, so der Sänger, und kurz darauf stimmen die 1.700 Zuhörer in „Sugar Sugar Baby“ ein. Erst nach mehreren Zugaben darf Kraus schließlich die Bühne verlassen.













