Nahost-Experte Ahmad Mansour kommt nach Weiden: Vortrag am Mittwoch

Nahost-Experte Ahmad Mansour kommt nach Weiden: Vortrag am Mittwoch
Am Mittwoch, 24. September, 19 Uhr, spricht Ahmad Mansour (49) in der Aula der FOS/BOS, Campusallee 2. Titel seines Vortrags “Europa und Israel: Gazakrieg, Nahostkonflikt und die Auswirkungen”. Anschließend ist eine Diskussion geplant – und ausdrücklich erwünscht.
Der Eintritt kostet acht Euro, Schüler und Studenten dürfen kostenlos rein. Auch das ist ausdrücklich so gewollt: “Das sind unsere wichtigsten Adressaten”, sagt Constanze Schöner von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Sie dankt Rektorin Gabi Dill, die als Hausherrin ihre Aula zur Verfügung stellt. Das Kulturamt der Stadt Weiden unterstützt den Vortrag.
GCJZ: “Einseitige Wahrnehmung”
Ahmad Mansour ist eine große Nummer, vielen Menschen als Gesprächspartner in TV-Diskussionsrunden bekannt. “Wir wollten einen Kracher”, sagt Constanze Schöner. Bei bisherigen Vorträgen kamen immer die gewohnten Freunde der GCJZ. “Wir wollen das Thema an die breite Öffentlichkeit holen. Die Spaltung der Gesellschaft muss aufhören – wir müssen wieder in den Dialog kommen.”
Die Mitglieder der GCJZ sehen seit dem 7. Oktober 2023 mit Erschrecken eine Zunahme an Antisemitismus. In der öffentlichen Wahrnehmung finde das Massaker dieses Tages nicht statt. Präsent seien ausschließlich die Schrecken des Gazakriegs, nicht aber der Auslöser dafür: der Terrorismus durch die Hamas, die sich die Auslöschung Israels auf die Fahnen geschrieben haben.
Referent reist mit Personenschutz an
Constanze Schöner weiß um die Brisanz des Themas, das sich durch den israelischen Angriff auf die Hamas-Delegation in Katar noch verschärft hat. Und sie kennt die Positionen des Referenten, der mit eigenem Personenschutz anreist. Zitat Mansour von 2024: “Es geht im Gazakrieg um einen der schwersten Kämpfe gegen den Terror, die je geführt wurden. Hamasführer machen keinen Hehl daraus, dass sie zivile Opfer wollen, um Hass auf Israel anzufachen – und viele Aktivisten, auch hierzulande, spielen dieses Spiel mit.”
Mansour (geboren 1976 in Kfar Saba) ist ein israelisch-deutscher Psychologe und Autor arabisch-palästinensischer Herkunft. Er beschäftigt sich seit Jahren mit Radikalisierung und Antisemitismus. 2015 erschien sein Buch “Generation Allah. Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen”, 2020 folgte “Solidarisch sein! Gegen Rassismus, Antisemitismus und Hass”.
Keine generelle Kritik am Islam
Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Carlvon-Ossietzky Preis für Zeitgeschichte und Politik, den Menschenrechtspreis der “Gerhart und Renate Baum-Stiftung” sowie das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Constanze Schöner will den Vortragsabend nicht als pauschale “Moslem-Kritik” verstanden wissen: “Was wir anprangern, ist Hass aus Kreisen des politischen Islam.” Antisemitismus wehe Juden in Deutschland zugleich aus linksextremen und rechtsextremen Kreisen entgegen. “Wir brauchen all diese Hetzer nicht. Sondern den Dialog.”




