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Apotheker streiken: Von Politik im Stich gelassen

Weiden. Auch in der Oberpfalz streiken am Mittwoch die Apotheker. In der Mittagszeit machten sie in Weiden vor der Anker-Apotheker in der Innenstadt auf ihre Situation aufmerksam.

Apotheker streiken: Von Politik im Stich gelassen

Apotheken Streik
Weidener Apotheken beteiligten sich am bundesweiten Streik-Tag. Foto: Biebl

Hintergrund ist ein bundesweiter Protesttag. Apotheker wollen damit auf die schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen aufmerksam machen. Andreas Biebl, Sprecher der Weidener Apotheker, hatte den Protest in Weiden organisiert.

Immer weniger Apotheken

“An diesem Protesttag wollen wir zeigen, welche Bedeutung Apotheken für die ortsnahe Arzneimittelversorgung haben“, sagt Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes e.V. (BAV). Aufgrund politischer Versäumnisse hat sich das Netz an Apotheken in den letzten Jahren jedoch ausgedünnt. In Bayern gab es zum Stichtag 31. Mai 2.841 Apotheken. Weniger waren es zuletzt im Jahr 1979.

Überbordende Bürokratie

BAV-Vorsitzender Hubmann: „Überbordende Bürokratie macht die Arbeit zunehmend schwerer. Außerdem wurde die Vergütung, die Apotheken pro rezeptpflichtiges Arzneimittel erhalten, seit zehn Jahren nicht angepasst. Bei der Abgabe von Arzneimitteln an gesetzlich krankenversicherte Patienten wurde sie im Februar sogar gekürzt. In den vergangenen zehn Jahren sind jedoch Personal-, Betriebs- und Lebenshaltungskosten stark angestiegen.“ 

Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würden sich immer weniger junge Apotheker mit einer eigenen Apotheke selbstständig machen, so Hubmann. Außerdem werde es zunehmend schwieriger, Fachpersonal zu finden, da die Einnahmestruktur ein leistungsgerechtes Gehalt erschwere. Daher fordert der BAV nachdrücklich eine Erhöhung des in der Arzneimittelpreisverordnung festgelegten Honorars von derzeit 8,35 Euro auf 12 Euro. 

Und obendrauf: Lieferengpässe

BAV-Vorsitzender Hubmann: „Was es heißt, ein System kaputtzusparen, sehen wir tagtäglich an den Arzneimittellieferengpässen. Auch sie sind das Ergebnis einer jahrelangen, verfehlten Sparpolitik. Apotheke muss wieder attraktiv werden. Für Mitarbeiter und für angehende Selbstständige. Dafür brauchen wir von der Politik stabile, verlässliche Rahmenbedingungen.“

Hintergrund:

Die Notversorgung ist gewährleistet.

Geöffnet haben:

  • Ankerapotheke, Weiden
  • Brunnen-Apotheke, Floß
  • Burg-Apotheke, Vohenstrauß
  • Stadt-Apotheke, Kemnath
  • Neue Apotheke, Mitterteich
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