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Pleystein: Das Kapitel Herrenpoint ist abgeschlossen

Pleystein. Der Bau eines Nahwärmenetzes und der Bebauungsplan „Herrenpoint“ waren die beiden großen Themen in der aktuellen Stadtratssitzung.

Pleystein: Das Kapitel Herrenpoint ist abgeschlossen

Im Anschluss an das alte Bauhofgebäude könnte im Bereich der Abfallcontainer die neue Heizzentrale errichtet werden. Foto: Walter Beyerlein

Der Bau eines Nahwärmenetzes im Altstadtbereich Pleysteins war bereits Thema in einer Bürgerversammlung und in zurückliegenden Stadtratssitzungen. In der aktuellen Sitzung stellte Sven Schuller vom Institut für Energietechnik an der OTH Amberg-Weiden die Ergebnisse, resultierend aus der Datenauswertung in Verbindung mit dem Anschlussinteresse der Liegenschaftseigentümer vor.

Im Betrachtungsgebiet der Stadt Pleystein sind 156 Liegenschaften vorhanden, die für eine Versorgung über das Nahwärmenetz in Betracht kommen. Aus 92 zurückgegebenen Fragebogen war ein Interesse an einer Beteiligung zu ersehen. Schuller stellte umfangreich die PV-Generatorleistung des alten Bauhofgebäudes, der Lagerhalle, des neuen Bauhofsgebäudes und der Schulturnhalle vor. Er merkte dazu auch an, dass für die Errichtung einer Heizzentrale das Gelände des neuen Bauhofes geeignet sei.

Wärmeversorgungsvarianten gezeigt

Ergänzend dazu zeigte er Wärmeversorgungsvarianten auf, die generell einen Hackgutkessel haben, dann aber technische Unterschiede durch Einbau eines Pelletskessels (in der Turnhalle), eines Flüssiggaskessels, von Luft/Wärmepumpen und der Nutzung von Abwärme aus einer Biogasanlage aufzeigen. Dazu kommt eine PV-Anlage auf dem Dach der Heizzentrale.

Sven Schuller baute seine Angaben auf einen Betrachtungsraum von zwanzig Jahren auf. Für die Wärmetrasse und das Heizgebäude/Brennstofflager wird von einer mittleren Standzeit von 40 beziehungsweise 50 Jahren ausgegangen. Für den interessierten Bürger besonders wichtig sei die Finanzierung des Nahwärmenetzes. Dafür gibt es aktuell bis zu 40 Prozent Investitionszuschuss beim Neubau eines Wärmeverbundes, ausgerichtet auf die förderfähigen Kosten. Pro Anschluss gibt es einen Baukostenzuschuss von 5000 Euro.

In seiner Gesamtbetrachtung sieht Sven Schuller die Variante mit Abwärme Biogasanlage, Hackgutkessel, Pelletskessel, Luft/Wärmepumpe und Flüssiggaskesselanlage als die Geeignetste. In seiner Wirtschaftlichkeitsberechnung kommt der Experte zur Einschätzung, dass der Anschluss einer Liegenschaft an das Nahwärmenetz nicht teurer sein wird als die Errichtung einer eigenen Heizungsanlage.

Der Stadtrat hatte über das vorgestellte Ergebnis für die Einrichtung eines Nahwärmenetzes nicht zu befinden. Vielmehr wird es jetzt erforderlich, eine sogenannte Machbarkeitsstudie auf den Weg zu bringen, die für die Erlangung eines Bundeszuschusses notwendig ist. Doch dafür muss wiederum ein Antragsteller gefunden werden, der dafür auch die finanziellen Vorleistungen erbringt.

Grammer Solar
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Erleichterung in Sachen Baugebiet Herrenpoint

Das Grundstück oberhalb des Kinderspielplatzes und das Grundstück neben den zwei Häusern in der Leuchtenberger Straße hin zum Zugang zur Grünanlage Herrenpoint Weiher steht jetzt zur Bebauung zur Verfügung. Foto: Walter Beyerlein

„Das Kapitel Herrenpoint ist abgeschlossen“, diese Feststellung von Bürgermeister Rainer Rewitzer nach dem einstimmigen Beschluss des Stadtrates den Bebauungsplan „Herrenpoint“ als Satzung zu beschließen, klang wie eine große Erleichterung. Am 23. April fand der Bürgerentscheid „Rettet den Park“ statt, bei dem die Befürworter der Änderung des Bebauungsplanes „Herrenpoint“ die Oberhand hatten.

Geschäftsleiter Günter Gschwindler trug die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange vor. Die dazu formulierten Abwägungen nahm der Stadtrat einstimmig an. Nicht anfreunden konnte sich das Gremium mit der Empfehlung des Landratsamtes Neustadt/WN eine Begrünung für Garagendächer im Bebauungsplan als Verpflichtung aufzunehmen. „Bürgerinnen und Bürger haben keine Bedenken geäußert, Hinweise oder Einwände abgegeben“, erklärte der Geschäftsleiter. Damit erübrigten sich Beschlüsse. Jetzt wird die Verwaltung der Vergabe der Grundstücke nach dem Stadtrat beschlossenen Richtlinien einleiten.

Weitere Themen

Einstimmig befürwortete der Stadtrat den Antrag von Ludwig Schreml auf Gestattung einer variablen Stauhöhe beim Eichpfahl seiner Stau- und Triebwerksanlage Trutzhofmühle am Zottbach. Der Antragsteller begründete sein Ansinnen ausführlich in der Sitzung.

Bürgermeister Rainer Rewitzer berichtete, dass die Stadt für die Umstellung der Beleuchtung in der Turnhalle der Zottbachtalschule auf LED-Licht einen Zuschuss in Höhe von 35.423 Euro erhalten hat, dem Gesamtkosten von 54.500 Euro gegenüberstehen.

Das Stadtoberhaupt gab bekannt, dass die Marktmeister Markus und Reinhard Schulz ihre ehrenamtliche Aufgabe niederlegen wollen. Bürgermeister Rainer Rewitzer bat, für an diesem Amt interessierte Bürgerinnen und Bürger sich bei der Stadtverwaltung zu melden.

Stefan Voit (CSU) hatte in der letzten Stadtratssitzung die Anfrage eingebracht, welche Kosten für die Stadt beim Bürgerentscheid „Rettet den Park“ entstanden sind. Bürgermeister Rewitzer berichtete dazu, dass Geschäftsleiter Günter Gschwindler die unter verschiedenen Haushaltsstellen verbuchten Ausgaben zusammengefasst hat. Daraus resultiert der Gesamtaufwand von 6.805,42 Euro. Der Stadtrat nahm diese Aussage ohne weitere Aussprache zur Kenntnis.