Tanzflecker geben Ortsumgehung nicht auf
Tanzflecker geben Ortsumgehung nicht auf
Ein Überqueren der Straße ist zu bestimmten Zeiten kaum möglich. Manch einer hat schon den Glauben daran verloren, doch jetzt kommt offensichtlich wieder Bewegung in die langersehnte Ortsumgehung B 299. Freie Wähler-Marktrat Oliver Schmidt aus Tanzfleck hatte in der Dezember-Sitzung den Anstoß gegeben und gebeten, auch die Wahlkreis-Abgeordnete Susanne Hierl einzuschalten, um Druck zu machen.
Die Finanzierung der exakt zwei Kilometer langen Ostumgehung war eigentlich schon 2012 klar. 2014 war frühestens als Baubeginn vorgesehen. Einsprüche nicht nur artenschutzrechtlicher Art hatten dieses Ziel jedoch verhindert. Der frühere Bürgermeister Norbert Bücherl hatte sich 2016 sogar an den damaligen Verkehrsminister Alexander Dobrindt gewandt und darauf hingewiesen, dass die B 299 als Haupterschließung des größten Truppenübungsplatzes der US-Armee in Europa diene.
Nach wie vor sehr großes Interesse
Insbesondere hatte sich Bücherl gegen die Abstufung des Projekts von „vordringlichen“ in „weiteren Bedarf“ gewehrt. Angeführt wurden auch die zahlreichen Unfälle im Ortsbereich. Voraussetzung für einen Baubeginn sei ein rechtskräftiger Planfeststellungsbeschluss, hieß es.
In der Marktratssitzung am Dienstag informierte Bürgermeister Uwe König, dass er wegen der Umgehung von Tanzfleck ein Schreiben an den Leitenden Baudirektor Josef Kreitinger bei der Regierung der Oberpfalz gerichtet habe. Grund: „Diverse Bürgeranfragen zeigen, dass nach wie vor sehr großes Interesse am Fortgang des Planfeststellungsverfahrens herrscht.“ König bot seine Unterstützung beim Grunderwerb an, um den einen oder anderen Widerspruch zu beseitigen.
Schuld war ein Bericht zum Klimaschutz
Inzwischen teilte Sachgebietsleiter Kreitinger mit, dass laut Staatlichem Bauamt Amberg Sulzbach die erforderlichen Ergänzungs- und Änderungsunterlagen für die Ortsumgehung von Tanzfleck im Zuge der B 299 nunmehr verbindlich im Februar 2022 vorgelegt werden könnten. Ursächlich für die geringe Verzögerung sei die Einarbeitung eines Berichts zum Klimaschutz, der aufgrund aktueller Gerichtsurteile und Gesetzesänderungen noch zu berücksichtigen war.
Nach Prüfung der aktualisierten Unterlagen werde die öffentliche Auslegung veranlasst. So ruhig geht es nur selten in der Ortsdurchfahrt von Tanzfleck im Zuge der B 299 zu. Vor allem in den Rush Hour-Zeiten reißt die Autoschlange nicht ab.
Das gemeindliche Einvernehmen für folgende Vorhaben
Zum Einbau der Heizung und Lüftung für das Gemeindezentrum folgte das Gremium der Empfehlung des Architekturbüros Schwirzer und erteilte den Auftrag der Firma Tecplan GmbH in Seugast als billigstem Bieter zum Preis von 23.079 Euro. Abgesegnet wurde die Vereinsbezuschussung 2021 mit 4.275 Euro.
Das gemeindliche Einvernehmen wurde folgenden Vorhaben erteilt: Neubau einer Maschinenhalle in Großschönbrunn; Wohnhaus mit Stellplätzen in Freihung,Elbarter Straße 1; Errichtung einer Dachgaube auf bestehendem Wohnhaus in Tanzfleck, Grafenwöhrer Straße; Verlängerung der Geltungsdauer der Baugenehmigung vom 13.April 2018 für den Neubau eines Mastbullenstalles mit Technikraum in Weickenricht.
Vereine mit in die Entscheidung einbinden
Ferner war sich das Plenum mit Bürgermeister Uwe König einig, den Förderantrag für die Beschattung der gemeindlichen Spielplätze in Elbart, Großschönbrunn, Seugast und Thansüß bis 31.Januar einzureichen. Die Umsetzung des 20.000 Euro teuren Projekts sei bis 1.Oktober abzuschließen. FW-Sprecher Reinhard Seidl plädierte für die Beschattung nicht nur der Bänke, sondern wegen der Kleinkinder auch der Sandspielflächen.
„Wir können mehr Punkte sammeln, wenn wir die Vereine in den Ortsteilen in die Entscheidung mit einbinden“ fügte Fraktionskollege Christian Wiesneth hinzu. Kleine Sonnensegel würden nichts bringen, vielmehr sollte man circa 10 Quadratmeter große Segel denken, warf Stefan Blind (CSU) hierzu ein. Blind bat ferner, die Linkspartei zur Entfernung ihrer Wahlplakate von der Bundestagswahl anzuschreiben.
Losverfahren für Bauplätze
Ferner monierte er den seit Wochen überfüllten Glascontainer in Thansüß. „Die Sache ist bereits in Auftrag“ sagte stellvertretende Geschäftsleiterin Claudia Siegert. „Trifft es zu, dass es im Baugebiet Seugast Reservierungen gibt?“ wollte zweiter Bürgermeister Klaus Siegert wissen. Der Gemeindechef verneinte dies: „Wir müssen erst die Bauleitplanung abwarten. Sollte die Situation eintreten, dass mehr Interessenten als Bauplätze vorhanden sind, benötigen wir ein Vergabeverfahren.“ Seidl sprach sich für ein Losverfahren aus, wenn mehrere Interessenten für gleiche Baugrundstücke da seien.
Um ein breiteres Angebot für die Senioren zu bieten, regte Wiesneth an, ob sich Freihung hier mit einer Handy-Sprechstunde oder Turnveranstaltungen engagieren könnte. Ebenso wären kulturelle Veranstaltungen in Verbindung mit Vereinen zu empfehlen. „Anfragen sind da, es läuft schon“ bemerkte Erika Urban (CSU).
Die Attraktivität der Gemeine erhöhen
„Den Vorschlag werden wir im Seniorenausschuss aufgreifen“, kündigte Siegert an. „Beim Seniorentreff kam die Anregung zu einem Helfernachmittag für die Bedienung von Handy und Laptop“ brachte Heinrich Müller (FW) vor. „Das ist eine gute Sache“ meinte Urban. Sebastian Weiß (CSU) sprach sich für WLAN auf dem Gelände der Kultur- und Begegnungsstätte (Kube) aus.
Es würde die Attraktivität der Gemeinde erhöhen, wenn WLAN auf Spielplätzen vorhanden wäre. „Zumindest für Kube wäre es ein Leuchtturmprojekt“ ergänzte Wiesneth. Bürgermeister König verwies die Angelegenheit an den Familienausschuss. Einverstanden waren die Ratsmitglieder mit der nichtöffentlichen Behandlung der Verlegung der Wasserleitung wegen des Gleisanschluss-Neubaus der Firma Quarzsand Strobel und des Kanalanschlusses „Am Hausacker“ in Tanzfleck.




