Blue Devils Weiden wieder am Limit - diesmal ohne das nötige Glück
Blue Devils Weiden wieder am Limit - diesmal ohne das nötige Glück
Weidens Trainer Sebastian Buchwieser musste auch beim Sonntagsspiel gegen die Ravensburg Towerstars wieder viel umstellen. Im Vergleich zum Freitagsspiel meldeten die Blue Devils Weiden mehrere Rückkehrer auf dem Spielberichtsbogen. Unter anderem standen Cedric Schiemenz, Manuel Edfelder und Calvin Pokorny wieder bereit. Dagegen fehlten im Vergleich zu Freitag Alex-Olivier Voyer (gemäß einer Vereinbarung gegen seinen bisherigen Verein), Matthias Pischoff, Maximilian Oswald und Maxim Scholl.
Eden-Angelus Hofvenberg startete in der zweiten Reihe neben Fabian Voit und Manuel Edfelder, zudem stand auch Ralf Herbst wieder im Line-up der Blue Devils. Im Tor der Blue Devils begann Felix Noack. Ravensburg reiste nach dem 5:1-Heimsieg am Freitag gegen die Eisbären Regensburg mit viel Selbstvertrauen in die Oberpfalz und wollte die drei Punkte mit nach Oberschwaben nehmen. Aufgrund der vollen Bank gingen die Gäste sogar als Favorit in diese Partie.
Ravensburg mit einem starken Drittel, Noack im Fokus
Ravensburg legte sofort los und setzte die Blue Devils unter Druck; Felix Noack bekam reichlich Arbeit. Nach wenigen Sekunden rettete der Pfosten für den Weidener Goalie. Danach entwickelte sich auf beiden Seiten ein sehr schnelles Spiel, sodass auch Ilya Sharipov eingreifen musste. Die Ravensburg Towerstars, DEL2-Meister 2019 und 2023, setzten auf aggressives Forechecking und wollten früh Fehler erzwingen. Weiden hielt körperlich dagegen und sortierte sich in der eigenen Zone.
Phasenweise verbrachten die Weidener längere Sequenzen in der Defensive, verteidigten dort aber sehr stabil. Ravensburg hatte mehr Scheibenkontrolle und drängte die Oberpfälzer tief in die eigene Zone. Mit schnellen Kontern suchten die Blue Devils den Ausweg, doch die Ansätze verpufften. Zum Drittelende erhöhten die Gäste aus Oberschwaben den Druck nochmals und kam zu mehreren Gelegenheiten, die Noack entschärfte. Kurz vor der ersten Sirene kassierte Luis Marusch eine Strafzeit. Mit geblockten Schüssen, viel Einsatz und einem wachen Noack erreichten die Blue Devils unbeschadet die Kabine.
Weiden besser im Spiel, jedoch zähe Powerplays
Die restliche Überzahl der Towerstars brachte nichts ein, danach standen beide wieder vollzählig auf dem Eis. So wie das erste Drittel geendet hatte, so ging es im Mitteldrittel weiter: Die Towerstars attackierten früh und setzten die Weidener unter Druck. Eine Strafzeit für die Gäste stoppte den Vorwärtsdrang, und Weiden versuchte sich im Powerplay. Doch die eingespielte Formation fehlte, die Gastgeber taten sich schwer. Erst kurz nach Ablauf der Strafe kam die Chance für Luca Gläser. Die Blue Devils wirkten nun etwas besser im Spiel, doch eine unglückliche Schiedsrichterentscheidung sorgte für reichlich Unmut. Wieder brachte die Überzahl nichts ein. In der nächsten Unterzahl stemmten sich die Weidener wieder dagegen, und Felix Noack zeigte sein ganzes Können mit einem Big Save.
Danach erarbeiteten sich die Blue Devils die ersten größeren Möglichkeiten, auch weil sie mehr in die Offensive investierten. Ein Foulspiel gegen Hofvenberg ahndete der Schiedsrichter nur mit zwei Minuten, Weiden dadurch wieder in Überzahl. Auch diesmal blieb das Powerplay ohne Treffer. Es folgten zerfahrene Minuten, in denen beide Mannschaften wenig Kreatives zustande brachten. Eine Minute vor der zweiten Drittelpause lief erneut ein Weidener Powerplay, jedoch ohne Erfolg. So ging es weiterhin torlos in die zweite Pause. „Wenn wir die Null hinten halten, fällt vorne mal einer rein“, so Tom Schwarz im Pauseninterview.
Timeout als Wendepunkt, Rassell setzt den Schlusspunkt
Mit gut einer Minute Überzahl starteten die Blue Devils ins Schlussdrittel. Ravensburg überstand die Phase und drückte anschließend wieder aufs Weidener Tor. Eine Strafe gegen Calvin Pokorny bescherte den Towerstars ein Powerplay, in dem Noah Samanski nach einem Coast-to-Coast-Lauf an Ilya Sharipov scheiterte. Auch dieses Überzahlspiel blieb ohne Ertrag. Kurz darauf erhielten die Gäste erneut Powerplay, das nur zehn Sekunden dauerte, weil auch ein Ravensburger in die Box musste. Bei weiter eng gehaltener Regelauslegung wanderte wenig später wieder ein Weidener auf die Strafbank. Bohuslav Šubr nahm die Auszeit, die Wirkung zeigte: Nickolas Latta markierte den ersten Treffer.
Weiden bekam anschließend eine Überzahl und hatte Pech, als ein Schuss von Calvin Pokorny an die Querlatte klatschte. Die Oberpfälzer warfen alles nach vorn, doch die Towerstars verteidigten abgeklärt. Tommy Muck besaß eine große Möglichkeit, ebenso Daniel Schwaiger, aber Sharipov parierte jeweils stark. Zwei Minuten vor dem Ende zog Sebastian Buchwieser Felix Noack für einen sechsten Feldspieler. Den Schlusspunkt setzte Mark Rassell mit dem 2:0 zum Auswärtssieg.
Trotz der Niederlage bestätigten die Blue Devils ihre kämpferische Leistung unter den aktuellen Voraussetzungen.
DEL2, 26. Spieltag
Blue Devils Weiden – Ravensburg Towerstars 0:2 (0:0/0:0/0:2)
Tore:
0:1 N. Latta (48:51), 0:2 M. Rassell (58:47)
Schüsse:
16 – 31
Strafen:
10 – 10
Zuschauer:
2372




