AOK Pflegeberatung
AOK Pflegeberatung

Jahn in Liga 3: Aufwärtstrend auf Aachens Tivoli bestätigt

Aachen. Einige Schreckmomente, ein paar Monstergrätschen vor der Linie, ein wenig Glück bei Bene Bauers Hand im Strafraum – und dazwischen ein richtig starkes Spiel: Der SSV Jahn holt in Aachen den zweiten Auswärtssieg nach dem monatelangen Fluch auf fremdem Rasen.

Jahn in Liga 3: Aufwärtstrend auf Aachens Tivoli bestätigt

Der Trend ist ein Jahn-Fan: Regensburg erstürmt auch Aachens Tivoli. Foto: jrh

Ein ausgeglichenes Match, das sich auch statistisch nichts schenkt: Jeweils 50 Prozent Ballbesitz, 15:14 Torabschlüsse für Regensburg, 51 Prozent gewonnene Zweikämpfe – aber entscheidend sind am Ende die Tore. Und da zahlt sich Michael Wimmers Konzept des zweiten Pfostens doppelt aus.

Eric Hottmann behält von der Grundlinie die Übersicht, zirkelt die Flanke auf den heranstürmenden Benedikt Bauer, der mit etwas Mühe zum 0:1 einköpft (22.). Und in der zweiten Hälfte wiederholt sich das Muster: weiter Seitenwechsel auf Nicolas Oliveira, der flankt nach innen – diesmal erhöht Hottmann selbst aus kurzer Distanz auf 0:2 (55.).

Dazwischen sehen die 23.000 am Tivoli Kombinationen auf ordentlichem Drittliganiveau: In Hälfte eins mehr vom Jahn, nach der Pause mehr vom TSV Aachen – der trotz einiger Leichtsinnsfehler der Regensburger Abwehr die Kugel einfach nicht über die Linie bringt.

Schreckmomente ohne Folgen

Die ersten Minuten gehören klar dem Gastgeber: Lars Gindorf taucht zweimal vor Felix Gebhardt auf (3., 9.), einmal rettet die Latte, einmal der Keeper. Dann die erste Offensivszene des Jahn: Jan Olschowsky unterläuft eine Fein-Ecke, Jeremias Lorch klärt auf der Linie (13.).

Es ist die Phase, in der das Spiel kippt. Fein steckt perfekt auf Hottmann durch, der Benedikt Bauer bedient – Führung. Und Regensburg bleibt dran: Nick Seidel zielt nach Noel Eichinger-Flanke knapp vorbei (40.). Auf der anderen Seite wird es rustikal – drei Gelbe in drei Minuten (36.–38.).

Der Trend ist ein Jahn-Fan: Regensburg erstürmt auch Aachens Tivoli. Foto: jrh

Aachen drückt – Mätzler grätscht wie besessen

Kurz nach Wiederbeginn ist Aachen drauf und dran, auszugleichen: Bahn überwindet Gebhardt per Flachschuss – doch Leo Mätzler rettet mit einer Monstergrätsche auf der Linie (47.). Die Szene des Spiels. Der Jahn schlägt im Gegenzug zu: Oliveira wird erst geblockt (54.), doch nach einem Seitenwechsel bringt er die perfekte Flanke – Hottmann drückt den Ball unter Bedrängnis zum 0:2 ins Netz (55.).

Zoigltermine
Zoigltermine

Regensburg verwaltet anschließend nicht nur clever, sondern setzt Akzente: Eichinger schlenzt knapp über den Querbalken (62.). In der Schlussphase wirft Aachen alles nach vorne, aber weder Mika Schroers (77., 86.) noch Kwasi Wriedt (82., 87.) treffen. Der Jahn übersteht sogar die unnötig wilde Schlussviertelstunde.

Der Trend ist ein Jahn-Fan: Regensburg erstürmt auch Aachens Tivoli. Foto: jrh
Der Trend ist ein Jahn-Fan: Regensburg erstürmt auch Aachens Tivoli. Foto: jrh
Der Trend ist ein Jahn-Fan: Regensburg erstürmt auch Aachens Tivoli. Foto: jrh
Der Trend ist ein Jahn-Fan: Regensburg erstürmt auch Aachens Tivoli. Foto: jrh
Der Trend ist ein Jahn-Fan: Regensburg erstürmt auch Aachens Tivoli. Foto: jrh
Der Trend ist ein Jahn-Fan: Regensburg erstürmt auch Aachens Tivoli. Foto: jrh
Der Trend ist ein Jahn-Fan: Regensburg erstürmt auch Aachens Tivoli. Foto: jrh
Der Trend ist ein Jahn-Fan: Regensburg erstürmt auch Aachens Tivoli. Foto: jrh

Stimmen zum Spiel

Jahn-Trainer Michael Wimmer: „In der Anfangsphase haben wir etwas Glück mit der Abseitsposition und danach dem Lattenschuss. Danach kommen wir gut rein, machen das 1:0, haben die Möglichkeit zum 2:0 – aber Aachen auch. Nach der Pause war’s gut, trotzdem ärgert es mich, dass wir beim 2:0 so viele Konterchancen zulassen. Wenn da vor der Kulisse das 1:2 fällt, wird’s nochmal hektisch. Heute zählt aber wirklich nur der Sieg.“

Jahn-Kapitän Christian Kühlwetter: „Endlich durfte ich mal wieder auf dem Platz stehen. Letzte Woche schon im Pokal, aber Liga ist was anderes, war ein geiles Gefühl. Beim letzten Auswärtssieg war ich verletzt zu Hause, deshalb ist es umso schöner. Es hat Klick gemacht: viele neue junge Spieler, neuer Trainer, neuer Spielstil – das dauert. In der zweiten Halbzeit hätten wir’s souveräner runterspielen müssen, aber wir haben uns reingeschmissen und das 2:0 über die Zeit gebracht.“

Aachens Coach Mersad Selimbegovic: „Wir waren nicht unbedingt schlechter, hatten Hochkaräter – aber es war ein Tag, an dem du das Gefühl hast, heute machen wir kein Tor. Die Moral stimmt, wir hatten gute Aktionen. Dann bekommst du wieder Spiele, wo du eine Chance hast, der Gegner drei – und du gewinnst. Das ist halt so.“

Aachens Danilo Wiebe: „Wir kommen gut rein, normalerweise machen wir da das Tor. Heute nicht. Uns hat die letzte Entschlossenheit gefehlt. In der zweiten Halbzeit war’s etwas besser, aber insgesamt zu wenig.“

Neuer Sportdirektor beim SSV Jahn

Dr. Alexander Schmalhofer (38) übernimmt mit sofortiger Wirkung die sportliche Leitung des SSV Jahn Regensburg. Der gebürtige Münchner wird in der neu geschaffenen Position des Sportdirektors direkt an Geschäftsführer Philipp Hausner berichten und die sportliche und strategische Neuausrichtung verantworten.

Schmalhofer war zuvor mehrere Jahre in leitender Funktion bei RB Soccer tätig – zuletzt als Head of Sports Analytics and Development mit Zuständigkeiten für die Standorte Leipzig, Brasilien und New York. Davor leitete er die Spielanalyse & Innovation bei RB Salzburg und promovierte an der TU München. Zudem wirkt er als wissenschaftlicher Programmleiter des Zertifikats „Spielanalyse“ am Internationalen Fußball-Institut.

Der Jahn-Vorstand um Oliver Hein spricht von einem „ausgewiesenen Fußball-Fachmann“, der im intensiven Auswahlprozess „vollends überzeugt“ habe. Auch die zuständigen Gremien – Sondergremium, e.V.-Vorstand und Aufsichtsrat der KGaA – votierten einstimmig für den neuen Sportdirektor.

Schmalhofer selbst betont seine Identifikation mit der „konzept- und wertebasierten Herangehensweise“ des SSV Jahn und freut sich auf eine „enge, vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit“.