Die Thumbachaue entsteht: Grafenwöhr diskutiert
Die Thumbachaue entsteht: Grafenwöhr diskutiert
Die Umwandlung des ehemaligen Bauhofgeländes zum Wohngebiet „Thumbachaue“ läuft weiter. Nun beschäftigte sich der Stadtrat mit Stellungnahmen aus der förmlichen Beteiligung der Öffentlichkeit. Dafür war Landschaftsarchitekt Rainer Brahm vom Stadtplanungsbüro TB Markert aus Nürnberg zu Gast.
Diskussion über behördliche Bedenken
Unter einer Vielzahl von einfachen Hinweisen waren nach seiner Expertise nur die Einwände des Landratsamtes bezüglich des Naturschutzes und des Wasserwirtschaftsamtes besonders relevant. Beide Bedenken richteten sich gegen das Biotop und Hochwassergebiet im Süden. Dabei wollte die Behörde vor Baubeginn eine Festlegung von Haussperlings-Koloniekästen und Halbhöhlen-Nistkästen, was für Brahm aber keinen Sinn macht. Eine ökologische Baubegleitung ist sichergestellt und die Untere Naturschutzbehörde regelmäßig informiert. Auf Auffüllungen wird verzichtet, ein fünf Meter breiter Streifen mit heimischen Sträuchern soll nach Süden entstehen.
Das Wasserwirtschaftsamt sieht Überschneidungen des Bebauungsplans mit einem vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebiet an der Creußen und dem Thumbach. Als Konsequenz wird das ganze Gebiet leicht nördlich verschoben, die Straße dafür verschmälert. Ein geplanter Spielplatz muss weichen – Für Bürgermeister Edgar Knobloch vertretbar: „Der Stadtpark mit dem größten Spielplatz im Stadtgebiet liegt in unmittelbarer Nähe.“ Auf Rückfrage erklärte das Stadtoberhaupt die Überschwemmungssituation: „Es ist nicht erwiesen, dass die Fläche wirklich je unter Wasser stehen. Simulationen haben nur die Möglichkeit aufgezeigt.“
Ein- statt Mehrfamilienhäuser?
Weiter wünscht das Amt eine Zufahrtsmöglichkeit für Unterhaltsarbeiten im südlichen Überschwemmungsgebiet, was in die Planung aufgenommen wird. Gerald Morgenstern von der CSU sieht auch keine Gefahr einer Überschwemmung: „Es ist ein Computermodell – das muss mit der Praxis nichts zu tun haben.“ Er plädierte dafür, den südlichen Bereich des Baugebiets nicht unbedingt als Garten zu nutzen. „Garten ist möglich, jedoch keine Bebauung“, ergänzte Knobloch.
Weiter fragte Morgenstern nach zwei große geplante Mehrfamilienhäuser – Könnten diese nach jetzigem Stand auch als Einfamilienhäuser gebaut werden? Für Brahm und Knobloch nicht möglich: Die Öffentlichkeitsbeteiligung richtete sich nach dem konkreten Bebauungsplan, Änderungen müssten neu ausgelegt werden. Hinzu kommt: „Die Regierung der Oberpfalz begrüßte die verdichtete Bebauung im Stadtgebiet“, fügte Knobloch hinzu. Morgenstern verwies auf den rein theoretischen Charakter seiner Frage. Der Stadtrat stimmte den Abwägungen zur Beteiligung der Öffentlichkeit einstimmig zu.


