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Hallenfußball in Weiden: Ein Ja-Wort, Sekundenkrimi und Hofer Triumph

Weiden. Hallenfußball schreibt seine ganz eigenen Geschichten – und der "LVM Versicherung Fickenscher Cup" in der Weidener Mehrzweckhalle lieferte gleich mehrere davon.

Hallenfußball in Weiden: Ein Ja-Wort, Sekundenkrimi und Hofer Triumph

Die SpVgg Bayern Hof durfte Jubeln, sie siegte im ausverkauften LBV Fisckenscher Cup. Foto: D. Nachtigall

Einen emotionalen Heiratsantrag, Herzschlagentscheidungen in der Vorrunde, einen Überraschungsfinalisten aus dem eigenen Lager und am Ende doch einen verdienten Sieger: Die SpVgg Bayern Hof freute sich über den Pokal.

SC Luhe Wildenau hatte diesmal nicht das letzte Wort

Schon früh zeigte sich, dass der Titelverteidiger diesmal nicht das letzte Wort haben würde. Der SC Luhe-Wildenau, im Vorjahr noch Turniersieger, kam in der stark besetzten A-Gruppe nicht über Rang vier hinaus und verpasste bereits nach der Vorrunde die Halbfinale. „Wir haben einfach zu vile Fehler gemacht und dumme Tore kassiert. Wir wollten schon mehr als Platz sieben, aber das Turnier ist immer eine tolle Auflockerung in der Winterpause“, so Trainer Benjamin Urban. Dagegen nutzte der FC Weiden-Ost seine Chance – und marschierte als Lokalmatador sensationell bis ins Finale. „Wir haben gegen den verdienten Sieger verloren. Nutzen unser Glück und drehten in der letzten Sekunde einfach die Vorrunde.  Dieses Turnier ist ein echtes Highlight“, betonte Ost Coach Philipp Siegert.

Gruppenphase: Entscheidungen auf Messers Schneide

Ab kurz nach 14 Uhr rollte der Ball, die Spannung stieg von Spiel zu Spiel. In beiden Vorrundengruppen fiel die Entscheidung erst ganz zum Schluss. In der A-Staffel sicherte sich der SV Schwandorf-Ettmannsdorf mit sechs Punkten den Gruppensieg. Dahinter wurde es eng: Die SpVgg SV Weiden zog mit vier Punkten lediglich dank des besseren Torverhältnisses als Zweiter ins Halbfinale ein – vor dem punktgleichen SV Etzenricht. Für Luhe-Wildenau reichte ein Sieg bei zwei Niederlagen nicht zum Weiterkommen.

Nicht minder dramatisch verlief die Gruppe B. Die SpVgg Bayern Hof zog mit sieben Punkten souverän in die K.o.-Runde ein. Dahinter entschied sich alles im letzten Spiel: Weiden-Ost traf gegen Eintracht Münchberg drei Sekunden vor der Schlusssirene zum 2:1 – und zog mit vier Punkten noch an den Oberfranken vorbei ins Halbfinale ein. Ein echtes Foto-Finish. Die SpVgg Vohenstrauß hatte am Ende zwei Punkte.

Halbfinals: Effizienz schlägt Favoritenrolle

Im ersten Halbfinale bewies Weiden-Ost Nervenstärke und taktische Reife. Gegen den favorisierten Landesligisten SV Schwandorf-Ettmannsdorf ließ die Defensive kaum Chancen zu, vorne genügte ein Treffer: Josua Forster markierte das goldene Tor zum 1:0.

Im zweiten Semifinale zeigte sich Bayern Hof abgeklärt. Gegen den Gastgeber SpVgg SV Weiden sorgten Dennis Zimmer und Hüseyin Durkan mit einem direkt verwandelten Freistoß für einen souveränen 2:0-Erfolg. „Wir haben einfach zu wenig das Heft in die hand genommen und ich bin nicht zufrieden wie wir abgeschlossen haben“, machte Weidens Coach Michael Riester dazu deutlich.

VGN Nürnberg – Phase1
VGN Nürnberg – Phase1

Platzierungsspiele: Klare Verhältnisse und ein Sechsmeterschießen

Im Spiel um Platz drei ließ Ettmannsdorf nichts anbrennen und kassierten 450 Euro Preisgeld. Sie setzten sich deutlich mit 5:1 gegen Weiden durch. Paul Fenzl traf für den Gastgeber.

Platz fünf wurde im Sechsmeterschießen vergeben: Eintracht Münchberg setzte sich nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit mit 5:4 gegen SV Etzenricht durch ( Noah Scheler – Jan Hüttemann).

Im Spiel um Rang sieben zeigte Luhe-Wildenau Moral und gewann mit 7:3 gegen SpVgg Vohenstrauß (Xavier Siemski/3, Benedikt Meckl/2, Felix Diermeier/2 – Daniel Bergmann, Volker Lorenz, Felix Frank).

Finale: Acht Tore, Spannung bis zuletzt

Das Endspiel über zweimal zehn Minuten begann furios. Nach gut zwei Minuten führte Favorit Bayern Hof bereits mit 2:1, doch Weiden-Ost hielt stark dagegen. Ein Klassenunterschied war über weite Strecken nicht zu erkennen. Erst in der Schlussphase nahm das Spiel noch einmal richtig Fahrt auf. Auf Hofer Treffer zum 3:1 und 4:2 antworteten die Ostler jeweils prompt, ehe Sekunden vor dem Abpfiff die Entscheidung fiel.

Am Ende stand ein 5:3-Finalsieg für Bayern Hof
(Jonas Zeiler/2, Max Wittmann – Luca Hofmann/2, Johannes Hamann, Niklas Stadelmann, Kaan Gezer). Der Bayernligist sicherte sich damit nicht nur den Pokal, sondern auch 900 Euro Siegprämie. Benjamin Koch als Coach von Hof dazu: „Wir wollten nicht erfolglos heimfahren und haben es gegen wirklich schwere Gegner geschafft zu gewinnen“. Weiden-Ost durfte sich über 650 Euro freuen.

Auszeichnungen – und ein besonderer Moment

Bei der Siegerehrung wurden zudem drei Einzelauszeichnungen vergeben:

Bester Torwart: Jonas Lang (Eintracht Münchberg)

Bester Torschütze: Hüseyin Durkan (SpVgg Bayern Hof, fünf Treffer)

Bester Spieler: Kaan Gezer (SpVgg Bayern Hof)

Bester Torwart: (Mitte) Jonas Lang (Eintracht Münchberg) Bester Torschütze: Hüseyin Durkan (SpVgg Bayern Hof, fünf Treffer) Bester Spieler: Kaan Gezer (SpVgg Bayern Hof), Foto: D. Nachtigall

Der wohl emotionalste Sieger des Tages stand jedoch nicht auf dem Parkett. Martin Schönberger nutzte die Bühne vor dem Finale für einen Heiratsantrag an seine Stefanie Sagner – und erntete für ihr Ja-Wort den lautesten Applaus des Turniers. Bei der reichhaltigen Tombola gewann Mandy Prichta ein wertvolles E.Mountain Bike. Besonders lobten die Teilnehmer, die sehr gute Organisation und die vielen helfenden Hände der SpVgg SV Weiden. „Ein reibungsloses Turnier und danke an die vielen Akteure die seit zwei Tagen unermüdlich arbeiten“, so der Vorsitzende der SpVgg SV Weiden Michael Kurz als Schlusswort.

Ein Heiratsantrag vor eine Kulisse von über 1000 Fußballfans. Darüber freute sich auch Vorsitzender Michael Kurz. Foto D. Nachtigall
Die Tombola war ein großer Erfolg und Mandy Prichta (links) sicherte sich den ersten Preis. Foto: D. Nachtigall
Endspiel Impressionen der FC Weiden Ost hätte es fast geschafft. Foto: D. Nachtigall
Der Sponsor Rainer Fickenscher übergibt Hof den Pokal. Foto: D. Nachtigall
Die SpVgg SV Weiden schaffte den Sprung, hier Josef Rodler rechts in der Partie gegen Schwandorf Ettmannsdorf nicht den Sprung ins Finale. Foto D. Nachtigall
Münchberg setzte sich im Sechsmeter Schießen gegen Etzenricht durch. Foto: D. Nachtigall
Luhe Wildenau (rotes Trikot) im Spiel um Platz sieben gegen Vohenstrauß. Foto: D. Nachtigall